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Gartensauna: Tipps für das Bauen vom Saunahaus

Saunahaus bauen – Das muss man beachten
Die Finnen wissen es schon lange: Wer eine eigene Sauna hat, lebt einfach entspannter. Egal, ob im Winter oder im Sommer, ein Saunagang wirkt sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden aus, er ist auch gut für die Gesundheit. Denn das regelmäßige Schwitzen härtet ab und beugt Erkältungen vor. Außerdem entgiftet das Saunieren, da schädliche Stoffe einfach über die Haut aus dem Körper ausgeschwitzt werden. Allerdings ist der Weg in eine Wellness-Sauna für manchen sehr weit, oder die Fahrt zur Sauna lässt sich aus anderen Gründen schlecht in den Alltag integrieren. Glücklich ist dann, wer eine eigene Sauna im Garten hat. Mit einer Außensauna, die auf dem eigenen Grundstück steht, kommt man der finnischen Sauna-Kultur übrigens am nächsten. Denn dort ist es Tradition zum Saunieren nicht in den Keller, sondern in das eigene Saunahaus im Garten zu gehen. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und sich gerne seine private Sauna bauen möchte, findet hier wertvolle Tipps, damit das Vorhaben auch gelingt.

Rechtliche Vorgaben erfüllen: Von der Baugenehmigung bis zur Brandschutzverordnung
Sobald das Saunahaus frei im Garten stehen soll, gelten die gleichen Regeln wie zum Beispiel für die Errichtung von Gartenhäusern oder einer kleinen Heimwerkstatt auf eigenem Grund und Boden. Man darf derartige Häuser nicht unmittelbar an angrenzende Grundstücke bauen, sondern muss gesetzlich vorgegebene Mindestabstände einhalten. Diese können je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen. Oft beträgt der Mindestabstand zu benachbarten Grundstücken drei Meter. Es gibt jedoch Ausnahmen. Wer sicher sein will keine gesetzlichen Vorgaben beim Bau seines Saunahauses zu verletzen, setzt sich vor Baubeginn deshalb mit dem örtlichen Bauamt in Verbindung, und holt alle aktuellen Regelungen ein.

Wer dort vorspricht sollte bereits ungefähr wissen welche Maße der Saunabau haben soll. Denn ab einer gewissen Größe, die ebenfalls von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Vorgaben unterliegen kann, ist eine Baugenehmigung für den Bau von Saunahäusern erforderlich. Ebenfalls vor Baubeginn muss geklärt werden, wie die Sauna im Garten beheizt werden soll. Am besten bespricht man sich frühzeitig mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger. Sonderfeuerstätten beispielsweise sind genehmigungspflichtig. Darunter fallen Öfen, die mit Holz befeuert werden. Ein solcher Ofen wäre eine klassische Lösung für eine Sauna nach finnischem Vorbild. Und nicht nur die Befeuerung selbst, auch die Ableitung von Rauch und den bei der Befeuerung entstehenden Gasen muss geklärt werden und brandschutzkonform sein. Da dieser rechtliche Bereich für Laien ein wenig undurchsichtig wirken kann, ist der Rat des Bezirksschornsteinfegers grundsätzlich sehr hilfreich.

Die Klärung des Platzbedarfs
Um die Größe des Saunahauses zu justieren, sollte man sich überlegen wie genau die Sauna genutzt werden soll. Wer ausschließlich alleine, oder als Paar, in die Sauna geht, kommt mit einem kleineren Gebäude aus. Hat man jedoch eine Großfamilie, oder lädt man gerne Freunde zum Sauna-Treff ein, darf es eine größere Sauna sein. Pro Person, die die Sauna nutzt, sollte man rund einen Quadratmeter Platz veranschlagen. Die Höhe des Gebäudes sollte zwei Meter nicht unterschreiten. Wer auch einen außen liegenden Ruhebereich integrieren möchte, plant dort nochmals einen Quadratmeter pro Person ein. Hier können Liegen oder Ruhebänke platziert werden, um den aufgeheizten Körper ruhend abkühlen zu können. Wer möchte, kann außerdem eine eigene Dusche in das Saunahaus einbauen.

Das Saunahaus selbst konstruieren oder einen Bausatz verwenden?
Saunahäuser gibt es als fertigen Bausatz in allen möglichen Varianten. Von spartanisch bis zur Luxussauna mit allen Schikanen, ist hier alles zu finden. Wer sich für einen Bausatz entscheidet wird vom Hersteller mit fertigen Bauteilen beliefert, die bereits passend zugeschnitten sind. Dazu wird eine Bauanleitung geliefert. Auch Materialien, die für die Montage notwendig sind, sind in einem solchen Bausatz enthalten. Wer es noch bequemer mag, oder handwerklich überhaupt nicht geschickt ist, kann sich den Fertigbausatz natürlich auch von einem Montageservice aufbauen lassen. Was vorab vom Bauherren noch geklärt werden muss, ist die Einbringung des Fundaments, auf dem das Saunahaus stehen soll. Und natürlich dürfen die benötigten Anschlüsse für Wasser oder Strom nicht vergessen werden. Aus diesem Grund ist es auch nicht anzuraten ein Saunahaus in kompletter Eigenregie zu planen und zu errichten.

Wer über handwerkliches Geschick verfügt und planerisches Talent hat, kann einen gesunden Mittelweg wählen. Zum Beispiel kann dann der Bauplan für das Holzhaus selbst erstellt werden. Für die Positionierung der angesprochenen Anschlüsse, setzt man sich am besten mit den Fachleuten zusammen. Auch der Bezirksschornsteinfeger sollte hier wieder mit im Boot sein. In Eigenleistung können darüber hinaus Holzteile zugeschnitten und montiert werden. Für die Stromleitungen braucht man immer einen Elektriker, da in Saunahäusern unter Umständen eine Starkstromleitung benötigt wird. Bei der Aufbauplanung sollte überdies bedacht werden, wie, und von wo, sich die benötigten Strom- oder Wasserleitungen zum Saunahaus verlegen lassen. Selbst, wer keinen Elektro-, sondern einen Holzofen in der Sauna nutzen möchte, wird um eine Stromleitung nicht umhin kommen. Zumindest dann, wenn man bei Licht und nicht im Dunkeln saunieren möchte.

Die Wahl der Saunabeheizung
Wie bereits angesprochen wurde gibt es mehrere Möglichkeiten, um einen Saunaofen zu beheizen. Fertige Sauna-Bausätze verfügen in den meisten Fällen über einen Elektro-Saunaofen, der letztlich über eine Starkstromleitung beheizt wird. Der Vorteil an einem solchen Elektroofen ist, dass sich die Temperatur in der Saunakabine darüber besser steuern lässt. Sie bleibt auf Grund moderner Messtechniken zum einen stabiler, zum anderen verfügen Elektrofenlösungen über ein eingebautes Schutzsystem, das vor Überhitzung schützt. Der Ofen schaltet sich schlicht von selbst ab, wenn eine bestimmte Kabinentemperatur erreicht wurde.

Eine Saunabeheizung über einen Holzofen wirkt allerdings stilechter, und erfreut vor allem Finnland-Fans und Traditionalisten. Heimelig wirkt vor allem, dass man während des Saunagangs die Flammen im Ofen beobachten kann. wer sich für diese Alternative entscheidet muss an einen Aufbewahrungsort für das Feuergut denken. Die benötigten Holzscheite müssen trocken eingelagert werden können. Auch muss dem Nutzer bewusst sein, dass der Saunagang mit einem Holzofen mehr Aufwand bedeutet. Wer einen Elektroofen nutzt, drückt einfach auf einen Knopf, und der Heizvorgang beginnt. Hier heizt der Ofen sehr zügig auf. Beim Holzofen ist das nicht so. Das Anheizen des Ofens dauert eine Weile, ist mit körperlicher Anstrengung verbunden, und man muss den Aufheizvorgang körperlich begleiten und kontrollieren. Auch die Entsorgung der Asche nach dem Saunagang muss fachgerecht erfolgen.

Aus welchem Holz sollte ein Saunahaus gebaut werden?
Zunächst muss eine Unterscheidung zwischen dem Holz für die Inneneinrichtung einer Sauna, und dem Holz für die Außenkonstruktion getroffen werden. Für den Rahmen eignet sich zum Beispiel das Holz der Kanadischen Hemlocktanne bestens, ein typisches Gartenhaus Holz. Der Harzgehalt ist bei dieser Holzart überaus gering und eingewachsene Äste sind so gut wie nicht vorhanden. Das erhöht die Haltbarkeit und Stabilität des Holzes. Die Finnen selbst verwenden für ihre Saunahäuser gerne Keloholz. Dabei handelt es sich um mumifiziertes Fichten- oder Kiefernholz, das speziell in Finnland aufzufinden ist. Für den Innenbereich einer Sauna eignet sich Holz, das harzfrei ist und auf keinen Fall splittert. Liege- und Sitzflächen werden deshalb gerne aus Espen- oder Abachiholz gefertigt. Heimische Holzarten, wie die Kiefer oder die Lärche, sollten nicht verwendet werden. Sie sondern zu viel Harz ab, als dass sie sich gut für den Bau eines Saunahauses eignen würden.

Hygiene und Pflege aller Elemente gehören zum Sauna-Knigge
Wer sich für ein Saunahaus entscheidet, muss die Sauna auch pflegen, sonst ist der Spaß am Saunahaus bald vorbei. Sitz- und Liegebänke können von vorne herein als herausnehmbare Elemente geplant werden, was die Reinigung, oder einen eventuell notwendigen Austausch, erleichtert. Etwa einmal pro Jahr sollte eine Art Frühjahrsputz im Saunahaus stattfinden. Im Fokus sind natürlich vor allem der Ofen und alle Flächen, mit denen der Körper beim Saunagang in Kontakt kommt. Zur Reinigung und Desinfektion gibt es Spezialreiniger aus dem Saunafachhandel. Der Boden sollte darüber hinaus nach jedem Saunagang desinfiziert werden, um die Bildung von Keimen zu verhindern. Gut tut man außerdem daran nach jedem Saunagang kräftig durchzulüften.

Was kostet ein Saunahaus?
Die Kosten für Saunahäuser können sich, je nach gewünschter Größe und Ausstattung, stark unterscheiden. Nach oben gibt es im Grunde keine Preisgrenze. Wem eine kleinformatige Fertighaussauna genügt, kann mit einem Preis ab etwa 5.000 Euro rechnen. Mit dem Bau des Saunahauses alleine ist es jedoch nicht getan. Ein Saunahaus verursacht auch Betriebskosten. Wie hoch diese ausfallen ist wesentlich von der Wahl des Saunaofens abhängig. Im Schnitt rechnet man mit rund 15 Euro pro Monat, für die notwendige Energie, wenn die Sauna einmal wöchentlich genutzt wird. Wer täglich in die Sauna gehen will, hat natürlich mit erheblich höheren Betriebskosten zu rechnen.

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