Dass Designermöbel oft mehr sind als ein einfaches Möbelstück, vielmehr ein modisches Statement, das exzellenten Einrichtungsgeschmack beweist, ist hinlänglich bekannt.
Die Möbel von Charles Eames, einem der bekanntesten Möbeldesigner überhaupt, legen den Schwerpunkt auf funktionelle Eleganz. Obwohl im Nachkriegsamerika Baumaterial knapp war, konnte Eames doch, unter anderem im Auftrag der Bundesregierung, innovative und hochwertige Möbel schaffen.
Der Gewinner des Wettbewerbs „Organic Design in Home Furnishings“ wurde im Jahr 1940 Leiter der Kunstakademie für Industriedesign, wo er seine spätere Frau Ray Kaiser kennenlernte.
Darüber hinaus war Eames der erse Designer, der Dampf zum Formen von Schichtholz einsetzte, die daraus entstandenen Möbelentwürfe ordnete er seiner „Plywood Group“ zu. Später wandte er sich der Arbeit mit Materialien wie Fiberglas und Aluminium zu.
Das größte, herausragendste Produkt, das bis heute Aktualität zeigt, ist der Lounge Chair. Gemeinsam mit seiner Frau Ray interpretierte er den bekannten Clubsessel völlig neu, und schuf, durch den Einsatz von drei ineinander liegenden Schichtholzschalen, ein neuartiges und entspannendes Sitzgefühl.
Optimale Federkraft wurde durch den Einsatz von Hartgummischeiben erzielt, den von ihm so genannten „Shockmounts“. Die selbe Technik wurde auch in den Armlehnen eingesetzt und das Sitzpolster mit Daunen gefüllt, wodurch der Lunge Chair flexibel und anpassungsfähig wurde. Das aus Aludruckguss bestehende Fußteil war dreh- und somit höhenverstellbar, der dazugehörige Ottomane konnte als Fußhocker verwendet werden. Charles Eames‘ ursprüngliche Fassung des Stuhls, den er seit 1956 aus Palisander fertigte, wurde in den 80er Jahren kurzfristig durch Kirschholz ersetzt, da dieser Zeiten ein Einfuhrverbot für Tropenhölzer den Zugang zu Palisander unmöglich machte. Mittlerweile ist der Lounge Chair wieder aus Palisander erhältlich und der Möbelvertrieb Herman Miller, für den Eames den Lounge Chair entwickelte, stellt diesen noch immer auf dieselbe Weise her.
Während seiner Arbeit an Sofas und bequemen Stühlen führte Eames die Längsnähte des Bezugsstoffes an der Sitzkante ein, was ein Durchsitzen der Möbel verlangsamte und so die Langlebigkeit seiner Möbel erhöhte.
Darüberhinaus stellte er „Softpads“ her, die zusätzlich als Polsterkissen erworben und für Konferenz-, Büro- und Loungestühle verwendet werden konnten. Charles Eames gilt in den USA bis heute als maßgeblicher Entwickler von Sitzmöbeln, obwohl er 1978 im Alter von 71 Jahren verstarb.
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[…] will, weil sich die Wohntrends um 180 Grad gewendet haben, der greift einfach zu den großen Designklassikern von Charles Eames, Le Corbusier, Mies van der Rohe und […]