Die Verbindung von Natur und Kunst findet im Garten ihren höchsten Ausdruck. Die Anlage von Landschaft im Kleinformat sollte stets natürlich, elegant und ausdrucksstark wirken – ganz egal, ob es sich um barocke, englische, japanische oder hängende Gärten handelt. Gartenkunst ist beliebt, denn neben Selbstausdruck beinhaltet diese Kunstform die Möglichkeit, einen Ort zum Wohlfühlen und Genießen zu schaffen.
Japanischer Garten
Gärten kann man nicht nur mit einheimischen Pflanzen gestalten, sondern auch mit Steinen, Skulpturen, Bäumen, Wegen und Wasser. Dass nicht alles angepflanzte Grünzeug heimisch sein muss, das versteht sich von selbst. Japanische Gärten gelten als Ausdruck der Geschichte und Philosophie Japans, und im Rahmen des Fokus auf Asien sind japanische Gärten in Europa in den letzten Dekaden immer beliebter geworden. Die in einem sorgfältig angelegten Garten japanischer Art gezeigte Ästhetik ist subtiler und funktioniert nach anderen Prinzipien als dies bei europäischen Gärten der Fall ist. Planung bis ins Detail ist ebenso notwendig wie der Einbezug der umgebenden Landschaft. Alle Sinne sollen angesprochen werden – es muss also nicht nur dem Auge mit blühenden Pflanzen etwas geboten werden, sondern auch dem Tastsinn (das wird durch unebene Wege erreicht), dem Geruchssinn (Pflanzen und Wasser sollten in einem harmonischen Wechsel angelegt sein) und dem Hörsinn. Letzterer wird durch gekieste Wege, Brücken, raschelnde Blätter und angesiedelte Insekten beziehungsweise Vögel gereizt.
Interpretationen …
… sind möglich. Und sie sind ganz unterschiedlich, ganz abhängig von der persönlichen Erfahrung, den Vorlieben und dem Wissen des jeweiligen Gartenbesuchers. Japanische Gärten sind niemals eindeutig, denn je nach (rein physikalischem) Blickwinkel eröffnen sie immer neue Perspektiven und Aussichten, können in sich geschlossen erscheinen oder in der umgebenden Landschaft eine Erweiterung erfahren. Interessant ist auch, dass die angrenzende Architektur, also Wohnhaus, religiöses Gebäude oder Teestube, stets in die Grünanlage einbezogen werden. Sie können hinter Grünzeug verschwinden und verborgen sein, können den Park dank hölzerner Bauweise ergänzen oder sich kontrastreich davon abheben. Aber niemals wirken sie als Fremdkörper. Ganz im Gegenteil: Vom Gebäude aus gesehen ist der Übergang von drinnen nach draußen, von Architektur zu Gartenanlage und zu Landschaft dahinter fließend und nicht klar definiert. Das macht einen Teil des Charmes japanischer Gärten aus.
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