Die Biobauern lassen ihren Pflanzen in der Landwirtschaft sehr viel mehr Zeit. Denn je länger die Wurzeln in der Erde, die Blätter an den Pflanzen und die Früchte am Strauch, desto mehr Nährstoffe und Farbstoffe können sie entwickeln. Dem Menschen kommen sie dann als sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe zu Gute. Da diese Pflanzen weniger Wasser enthalten, schmecken sie auch sehr viel intensiver. In der konventionellen Landwirtschaft ernten die Bauern ihr Obst und ihr Gemüse in der Regel bereits bevor es reif ist, da sie auf der langen Reise in den Supermarkt nachreifen sollen. Dadurch fällt ihr Nährwert geringer aus. Jedoch gilt dies nicht für das Gemüse, das herkömmlich angebaut ist und aus der Region stammt. Vor allem dann, wenn es gerade Saison hat. Dieses Gemüse enthält ähnlich viele Nährstoffe wie die Bioware, die sehr lange transportiert wurde. Damit ist die Qualität von Obst und Gemüse davon abhängig, welche Sorte vom Bauern gewählt wurde, welchen Standort die Pflanze hat, ob die Pflanzen reif geerntet werden und ob das Gemüse eine längere Zeit im Lager liegt.
Im Vergleich zum Biogemüse enthalten bestimmte Gemüsesorten aus dem herkömmlichen Anbau im Durchschnitt das Hunderfünfzigfache an chemischen Rückständen. Gerade im Discounter zählt ausschließlich das Aussehen des Gemüses. Sie müssen makellos, aber günstig sein. Damit die Pflanzen nicht von Insekten zerfressen werden, besprühen die Landwirte sie mit verschiedenen Pestiziden. In der Regel sind die Pflanzen aus der Türkei und aus Spanien höher belastet als die aus den Niederlanden. Die Tomaten aus Spanien enthalten oftmals das Pilzvernichtungsmittel Procymidon. Dieses steht im Verdacht nicht gut für unser Hormonsystem zu sein. Die Trauben aus Europa hingegen enthalten mehr Chemie als die aus Südamerika. Damit ist Bio weniger mit Schadstoffen belastet als das Bio-Gemüse.
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