Ein eigener Pool steht für Lebensqualität und Freude in den warmen Monaten. Doch damit die Freude im nächsten Jahr nicht getrübt wird, ist es entscheidend, den Pool rechtzeitig und sorgfältig auf die Winterpause vorzubereiten. Das sogenannte Einwintern des Pools schützt nicht nur das Wasser, sondern auch die empfindliche Technik und die Poolstruktur. Viele Poolbesitzer unterschätzen, wie wichtig diese Aufgabe ist, und stehen im Frühjahr vor grünem Wasser, veralgten Wänden oder beschädigten Rohrleitungen.
Redaktionstipp: „Eine ordentliche Einwinterung ist die halbe Miete für einen gelungenen Saisonstart im Frühling.“
Der Aufwand lohnt sich: Wer den Pool systematisch reinigt, die Wasserwerte stabilisiert, die Technik schützt und das Becken abdeckt, hat im kommenden Jahr deutlich weniger Arbeit. In diesem Beitrag erfahrt Ihr Schritt für Schritt, wie Ihr Euren Pool winterfest macht, welcher Zeitpunkt der richtige ist, welche Materialien Ihr benötigt und welche Fehler Ihr unbedingt vermeiden solltet.
Wann solltet Ihr den Pool einwintern?
Die wohl am häufigsten gestellte Frage lautet: Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Pool einzuwintern? Diese Entscheidung ist nicht nur eine Sache des Kalenders, sondern hängt stark von den Temperaturen ab. Wenn Ihr zu früh einwintert, kann das Wasser trotz Chemie umkippen, weil es noch zu warm ist. Wartet Ihr zu lange, drohen Frostschäden an Rohren, Filter und Pumpe.
Die allgemeine Empfehlung lautet: Sobald die Wassertemperatur unter 15 Grad Celsius fällt und dauerhaft dort bleibt, ist es Zeit für die Einwinterung. Meistens ist dies zwischen Ende September und Anfang November der Fall. Je nach Region und Wetterlage kann es jedoch Unterschiede geben. Besonders in höheren Lagen oder bei plötzlichen Kälteeinbrüchen solltet Ihr flexibel reagieren.
Redaktionstipp: „Orientiert Euch nicht allein am Kalender, sondern messt regelmäßig die Wassertemperatur. Sie ist der zuverlässigste Indikator für den Start der Einwinterung.“
Warum gerade unter 15 Grad?
Der Grenzwert von 15 Grad ist nicht willkürlich gewählt, sondern ergibt sich aus den Wachstumsbedingungen von Algen und Bakterien. Bei Temperaturen über 15 Grad können sich Mikroorganismen auch mit Hilfe von Wintermittel noch vermehren. Dies führt dazu, dass Ihr im Frühjahr ein grünes und trübes Becken vorfindet, das aufwendig gereinigt werden muss.
Sinkt die Temperatur unter diesen Wert, verlangsamt sich das biologische Wachstum so stark, dass das Wintermittel zuverlässig wirkt. Ein weiterer Vorteil ist, dass kaltes Wasser den pH-Wert stabilisiert und die chemischen Prozesse im Becken beruhigt. Wartet Ihr jedoch zu lange, gefriert das Wasser in Leitungen oder Geräten, dehnt sich aus und verursacht Schäden, die teuer repariert werden müssen.
Pool einwintern – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Einwintern eines Pools folgt einem klaren Ablauf. Jeder Schritt ist wichtig und trägt dazu bei, dass das Wasser über den Winter klar bleibt und die Technik keinen Schaden nimmt. Wenn Ihr sorgfältig arbeitet, könnt Ihr Euch im Frühjahr viel Arbeit und Geld sparen.
Im Folgenden findet Ihr eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, die alle wichtigen Punkte abdeckt. Achtet darauf, die Reihenfolge einzuhalten, da sich die Maßnahmen gegenseitig ergänzen und aufeinander aufbauen.
Schritt 1: Gründliche Reinigung
Bevor Ihr mit chemischen Maßnahmen beginnt, müsst Ihr den Pool zunächst mechanisch reinigen. Mit einem Kescher entfernt Ihr Laub, Insekten und groben Schmutz von der Wasseroberfläche. Danach empfiehlt es sich, mit einem Bodensauger oder einem automatischen Poolroboter den Boden gründlich abzusaugen. Dieser Schritt ist entscheidend, damit sich keine organischen Ablagerungen bilden, die im Winter zu Algenwachstum führen könnten.
Besonders wichtig ist auch die Reinigung der Wasserlinie. Hier setzen sich häufig Fette, Öle und Kalk ab, die unschöne Verfärbungen verursachen. Nutzt dafür eine weiche Bürste und einen speziellen Poolreiniger. Verzichtet unbedingt auf aggressive Haushaltsreiniger, da diese die Folie oder das Material angreifen können. Eine saubere Ausgangsbasis erleichtert die Einwinterung enorm.
Schritt 2: Wasserwerte einstellen
Nachdem der Pool gereinigt wurde, müsst Ihr die Wasserwerte ins Gleichgewicht bringen. Der pH-Wert sollte zwischen 7,0 und 7,4 liegen. In diesem Bereich wirkt das Chlor am besten und die Poolfolie sowie metallische Bauteile werden geschont. Ein zu hoher pH-Wert führt zu Kalkablagerungen, während ein zu niedriger Wert Materialien angreift.
Darüber hinaus ist eine Stoßchlorung empfehlenswert. Dabei wird kurzfristig eine höhere Menge Chlor ins Becken gegeben, um Bakterien und Keime abzutöten. Ergänzend prüft Ihr die Alkalinität, die zwischen 80 und 120 mg/l liegen sollte. Sie sorgt dafür, dass der pH-Wert stabil bleibt und sich nicht zu schnell verändert. Nur mit stabilen Wasserwerten kann das Wintermittel seine volle Wirkung entfalten.
Redaktionstipp: „Ein ausgewogenes Wasserchemie-System ist die Grundlage für eine erfolgreiche Überwinterung – vernachlässigt diesen Schritt nicht.“
Schritt 3: Wasserstand absenken
Als Nächstes senkt Ihr den Wasserstand ab. Bei eingelassenen Pools sollte das Wasser etwa 10 bis 15 Zentimeter unterhalb der Einlaufdüsen stehen. So wird verhindert, dass Restwasser in die Leitungen eindringt und bei Frost Schäden verursacht. Wichtig ist, dass der Wasserstand nicht zu stark abgesenkt wird, da das Becken sonst durch den Druck des Erdreichs Schaden nehmen könnte.
Bei Aufstellpools gilt eine andere Regel: Viele Modelle müssen vollständig entleert und trocken eingelagert werden. Achtet hier unbedingt auf die Hinweise des Herstellers. Ein falsch entleerter Aufstellpool kann im Winter beschädigt werden oder im Frühjahr unbrauchbar sein.
Schritt 4: Technik sichern
Die Pooltechnik ist besonders frostempfindlich. Zunächst solltet Ihr alle Geräte wie Pumpe, Filter oder Wärmepumpe vollständig entleeren. Entfernt Restwasser über Ablassschrauben oder kippt die Geräte vorsichtig aus. Leitungen werden mit einem Nasssauger oder Kompressor ausgeblasen, damit auch kleine Wassermengen entfernt werden.
Anschließend lagert Ihr die Technik frostfrei in einem trockenen Raum. Ideal sind Keller oder Garage. Achtet darauf, dass die Geräte vor Staub geschützt sind. Skimmer und Einlaufdüsen werden mit speziellen Winterstopfen verschlossen, sodass kein Wasser eindringen kann.
Schritt 5: Schutzmaßnahmen im Pool
Damit das Becken selbst keinen Schaden nimmt, müsst Ihr es mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen absichern. Dazu gehören Eisdruckpolster, die im Becken verteilt werden. Sie nehmen den Druck auf, wenn das Wasser gefriert, und verhindern so Risse in den Wänden. Die Polster sollten im Zickzackmuster oder bei runden Pools in Kreisform angeordnet werden.
Außerdem wird ein Wintermittel in das Wasser gegeben. Dieses Mittel hemmt das Algenwachstum und verhindert Kalkablagerungen. Verteilt das Mittel gleichmäßig über die Wasseroberfläche, am besten mit einer Gießkanne. Achtet darauf, die Dosierungsangaben des Herstellers genau einzuhalten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Schritt 6: Pool abdecken
Zum Abschluss wird der Pool mit einer Abdeckung versehen. Diese schützt vor Schmutz, Frost und UV-Strahlen. Empfehlenswert ist eine lichtdichte Abdeckung, die so befestigt wird, dass kein Wind sie anheben kann. Besonders bei großen Pools hat sich Silofolie bewährt, da sie robust und widerstandsfähig ist.
Eine gute Abdeckung verhindert, dass Laub und Schmutz ins Becken gelangen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass kein Licht ins Wasser fällt, was das Algenwachstum fördern würde. Sie schützt zudem Tiere und Kinder vor Unfällen, da ein abgedeckter Pool ein geringeres Sicherheitsrisiko darstellt.
Redaktionstipp: „Eine stabile, lichtdichte Abdeckung ist das A und O jeder Pool-Einwinterung – hier solltet Ihr nicht sparen.“
Materialien und Zubehör für die Pool-Einwinterung
Material/Zubehör | Funktion | Häufige Fehler | Redaktionstipp |
---|---|---|---|
Wintermittel | Verhindert Algen- und Kalkbildung | Überdosierung oder falsche Verteilung | Mit einer Gießkanne gleichmäßig verteilen |
Abdeckung/Silofolie | Schützt vor Schmutz, Frost und UV-Strahlen | Zu dünne Folie, nicht lichtdicht | Immer reißfeste und passgenaue Modelle wählen |
Eisdruckpolster | Nimmt Druck durch gefrierendes Wasser auf | Falsche Platzierung | In Zickzackform oder ringförmig anordnen |
Winterstopfen | Verschließt Düsen und Skimmer | Nicht dicht eingesetzt | Größe genau an Modell anpassen |
Poolkescher & Bürsten | Entfernt Schmutz und reinigt Wände | Nur oberflächlich genutzt | Vor allem Wasserlinie gründlich bürsten |
Kompressor/Nasssauger | Bläst Leitungen aus | Leitungen nicht vollständig geleert | Mehrmals prüfen, bis kein Wasser mehr austritt |
Thermometer | Misst Wassertemperatur | Nur Lufttemperatur berücksichtigt | Regelmäßig im Wasser messen |
Aufstellpool-Set | Für spezielle Winterlösungen bei mobilen Pools | Herstellerhinweise missachtet | Immer Herstellerempfehlungen einhalten |
Besonderheiten bei Aufstellpools
Aufstellpools haben andere Anforderungen als eingelassene Becken. Viele Modelle können nicht einfach mit Wasser gefüllt überwintern, da die Materialien bei Frost spröde werden oder reißen könnten. Deshalb müssen Aufstellpools oft komplett entleert werden.
Nach dem Entleeren sollte die Folie gründlich gereinigt, getrocknet und anschließend frostfrei gelagert werden. Achtet darauf, dass die Folie nicht feucht zusammengelegt wird, da sonst Schimmel entstehen kann. Kunststoffteile wie Leitern oder Verbindungsstücke sollten ebenfalls frostgeschützt aufbewahrt werden.
Redaktionstipp: „Je nach Aufstellpool ist das Einwintern unterschiedlich – prüft immer die Herstellerhinweise, um Schäden zu vermeiden.“
Chemie richtig dosieren
Ein häufiges Problem bei der Pool-Einwinterung ist die falsche Dosierung von Chemie. Wenn Ihr zu wenig Wintermittel verwendet, reicht die Wirkung nicht aus, um Algen und Kalk zu verhindern. Das Ergebnis ist grünes, trübes Wasser im Frühjahr. Bei einer Überdosierung drohen hingegen Verfärbungen oder aggressive Reaktionen mit Chlor, die die Poolfolie angreifen können.
Um die richtige Menge zu bestimmen, haltet Euch an die Herstellerangaben und verteilt das Mittel gleichmäßig im Wasser. Nutzt dafür eine Gießkanne oder löst das Mittel vorab in einem Eimer auf. So vermeidet Ihr, dass es sich am Boden absetzt oder ungleichmäßig verteilt.
Sicherheitsaspekte im Winter
Neben der Technik und dem Wasser solltet Ihr auch an die Sicherheit denken. Ein offener Pool stellt im Winter eine Gefahr dar, insbesondere für Kinder und Tiere. Selbst wenn der Pool gefroren ist, ist die Eisfläche in der Regel nicht tragfähig und kann leicht einbrechen.
Eine stabile Abdeckung reduziert dieses Risiko erheblich. Achtet darauf, dass die Plane oder Folie straff gespannt und fest verankert ist. Bei Pools im Garten solltet Ihr zudem den Bereich absichern, beispielsweise mit einem Zaun oder einem Hinweis, dass der Pool nicht betreten werden darf.
Häufige Fehler beim Pool einwintern
Viele Probleme im Frühjahr lassen sich auf Fehler im Herbst zurückführen. Ein häufiger Fehler ist der zu frühe Start. Wird der Pool bei zu hohen Temperaturen eingewintert, entwickeln sich trotz Wintermittel Algen. Ebenso kritisch ist ein fehlendes oder zu schwaches Wintermittel. Ohne diese Chemie kippt das Wasser und ist im Frühjahr grün.
Weitere Fehler sind eine unzureichende Reinigung, eine unpassende Abdeckung oder das Vergessen, die Leitungen zu entleeren. All dies führt zu erheblichen Schäden oder viel Arbeit im Frühjahr. Auch die falsche Lagerung der Technik ist problematisch – Pumpen und Filter, die feucht und frostig überwintern, können im nächsten Jahr unbrauchbar sein.
Redaktionstipp: „Viele Fehler entstehen aus Zeitdruck. Nehmt Euch lieber einen Nachmittag mehr Zeit, um den Pool gründlich einzuwintern – das zahlt sich später aus.“
FAQ – Pool einwintern
Wann solltet Ihr den Pool einwintern?
Sobald die Wassertemperatur dauerhaft unter 15 Grad fällt.
Ab wann ist Pool einwintern zu spät?
Wenn die ersten Frostnächte beginnen, ist höchste Eile geboten.
Wie viel Wasser bleibt im Pool?
Bei fest eingebauten Becken bleibt Wasser im Pool, aber abgesenkt. Aufstellpools werden meist komplett entleert.
Welches Wintermittel ist empfehlenswert?
Ein hochwertiges, algizid- und kalkhemmendes Wintermittel, das für Euren Pooltyp geeignet ist.
Kann man auch ohne Abdeckung überwintern?
Technisch möglich, aber nicht sinnvoll. Ohne Abdeckung gelangen Schmutz und Licht ins Wasser.
Wie oft sollte man den Pool im Winter kontrollieren?
Etwa alle vier bis sechs Wochen, um die Abdeckung und den Wasserstand zu prüfen.
Brauchen alle Pools Eisdruckpolster?
Nur eingelassene Pools, die über Winter mit Wasser gefüllt bleiben. Aufstellpools, die entleert werden, benötigen sie nicht.
Ist Silofolie eine gute Abdeckung?
Ja, sie ist robust und günstig. Allerdings sind spezielle Winterabdeckungen oft passgenauer.
Wie schützt man die Technik am besten?
Indem man sie vollständig entleert, trocken lagert und vor Frost schützt.
Kann man den Pool auch im Winter nutzen?
Mit Heizung und spezieller Abdeckung theoretisch ja, für die meisten Privatpools aber nicht praktikabel.
Was passiert, wenn man den Pool nicht einwintert?
Es drohen Algenwachstum, trübes Wasser, Frostschäden an Technik und teure Reparaturen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen eingelassenen und Aufstellpools?
Eingelassene Pools werden mit reduziertem Wasserstand überwintert, Aufstellpools müssen oft komplett entleert und gelagert werden.
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