Von 2007 auf 2008 ist der Gesamt-Markt für Wärmepumpen um 40% auf über 62.000 installierte Systeme pro Jahr angewachsen. Wobei, von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, die Luft-Wasser-Wärmepumpe den Erdwärmepumpen (Sole-Wasser) zunehmend den Rang abläuft. Und hierfür gibt es gute Gründe.
Vorteile von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen keine Erdwärmebohrung, sondern beziehen die zum Heizen benötigte Umweltwärme aus der Außenluft und nicht mehr aus dem Erdreich.
Solche Anlagen sind nicht nur einfacher zu errichten, sondern es fällt zudem die Investition für die Wärmepumpen-Anlage um bis zu 50% geringer aus.
Und damit rückt eine Wärmepumpe von der Investitionsseite näher an traditionelle Heizsysteme heran.
Die potentielle Zielgruppe, die sich jetzt eine Wärmepumpe leisten kann (und will) wächst deutlich.
Weiterhin sind die Luft-Wasser-Wärmepumpen-Systeme in den letzten Jahren deutlich kompakter und leiser geworden. Hierdurch hat sich die Attraktivität weiterhin gesteigert.
Verschiedene Wärmepumpen-Systeme und deren Effizienz
Die anfänglich hohe Popularität der Erd- bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpe basiert auf ihrer hohen Effizienz.
Aber zwischenzeitlich haben sich zwei Dinge gravierend geändert:
1. Die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe hat sich deutlich verbessert
2. Der Wärmebedarf neuer Häuser ist stetig gesunken (ENEV, KfW 40/60, …)
Dies hat zur Folge, dass die Erdwärmepumpe trotz ihrer besseren Effizienz nur noch marginale Einsparungen erwirtschaftet. Hierdurch amortisieren sich die
8-10.000 € Mehrinvestition bei jährlichen Einsparungen unter 100 € für den Bauherren praktisch nicht
Als Reaktion auf den Unfall in Kamen werden von Seiten der Politik jetzt die ersten Forderungen laut:
„Die Frage ist: Was können wir daraus lernen? Erdwärmeheizungen ohne Probebohrungen darf es bei uns künftig nicht mehr geben“, sagt der Bürgermeister . (Westfälische Nachrichten vom 10.07.2009)
So nachvollziehbar diese Forderung im Kontext des Unfalls ist, führt sie jedoch zu einer weiteren Verteuerung der Wärmepumpentechnologie, und damit zur Eindämmung einer sinnvollen Nutzung von Umweltwärme zum Ersatz von fossilen Brennstoffen.
Aus unserer Sicht liegt die Lösung beim noch breiteren Einsatz von Wärmepumpentechnologie ohne Bohrungen. Das ist bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe höchst wirtschaftlich möglich – vor allen Dingen im Bereich gut gedämmter Ein- und Zweifamilienhäuser mit geringem Heizwärmebedarf. Und hier gibt es noch einen großen Aufklärungsbedarf.
Erdwärmepumpen haben sicherlich Ihre Domäne im Großwärmepumpen-Einsatz wo die Effizienzvorteile sich aufgrund größerer Leistungen eher rechnen und wo sich auch der zusätzliche Aufwand für z.B. Probebohrungen über eine größere Leistung verteilt und damit weniger durchschlägt.
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