In Zeiten von immer extremeren Wetterereignissen rückt ein Thema in den Fokus nachhaltiger Bauplanung: der Schutz unterirdischer Gebäudeteile vor eindringendem Wasser. Besonders Keller und Tiefgeschosse sind durch seitlichen Wasserdruck oder aufsteigende Feuchtigkeit gefährdet. Doch mit einer vorausschauenden Planung und den richtigen baulichen Maßnahmen lassen sich Schäden vermeiden und nachhaltiges Wohnen langfristig sichern.
„Nichts ist weicher und nachgiebiger als Wasser, und doch kann nichts ihm widerstehen“, sagte einst Laozi und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Wasser als ernstzunehmende Kraft zu berücksichtigen. Wasser wirkt sanft, kann aber enorme Kraft entfalten. Genau das gilt auch im Bau – selbst kleine Mengen Wasser können über Zeit große Schäden verursachen. Wer Wasser als ernstzunehmenden Faktor einplant, schützt Gebäude langfristig und nachhaltig.
Warum der Schutz des Fundaments entscheidend ist
Das Fundament eines Hauses trägt nicht nur die gesamte Last des Gebäudes, es ist auch ständig der Feuchtigkeit aus dem Erdreich ausgesetzt. Studien zeigen, dass Feuchtigkeit und Wasserbelastung zu den häufigsten Ursachen für Bauschäden zählen.
Dabei geht es nicht nur um sichtbare Feuchtigkeit oder Schimmel. Dauerhafte Wassereinwirkung kann auch die Bausubstanz angreifen, die Wärmedämmung verschlechtern und die Energiebilanz eines Hauses negativ beeinflussen. Eine durchdachte Abdichtungsstrategie ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Mehr Nachhaltigkeit im Bau, durch langzeitige Planung
Nachhaltiges Bauen bedeutet auch, Schäden von Anfang an zu vermeiden. Das gilt besonders für die Wasserbeanspruchung unter der Erde. Im Folgenden drei bewährte Maßnahmen, die im Zusammenspiel ein sicheres und langlebiges Wohnfundament schaffen:
1. Seitlichen Wasserdruck zuverlässig abdichten
Wenn Wasser von den Seiten auf die Kellerwände drückt, kann es durch kleinste Risse oder Fugen ins Mauerwerk eindringen. Eine flächige, flexible Wandabdichtung ist hier essenziell. Besonders wirksam sind bituminöse Dickbeschichtungen oder mineralische Dichtungsschlämmen, die vollflächig aufgetragen werden.
„Wer dem Wasser keinen Weg weist, gibt ihm Raum.“ – Peter Zumthor
Neben der Abdichtung ist auch die Wahl der Wandmaterialien entscheidend. Beton mit hohem Wassereindringwiderstand oder sogenannte „Weiße Wannen“-Konstruktionen aus wasserundurchlässigem Beton bieten zusätzliche Sicherheit.
2. Aufsteigende Feuchtigkeit stoppen – mit Metallsperren
Oft wird unterschätzt, wie viel Wasser aus dem Boden kapillar nach oben steigen kann. Um das zu verhindern, ist der Einbau einer horizontalen Sperrschicht ratsam. Hier hat sich der Einsatz von Metallplatten – meist aus Edelstahl oder verzinktem Stahl – bewährt. Diese werden zwischen zwei Mauerschichten eingebracht und unterbrechen zuverlässig den kapillaren Wassertransport.
Vorteile einer Metallsperre:
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dauerhafte Barriere ohne Verfallsrisiko
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unempfindlich gegenüber Druck und chemischer Belastung
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ideal für Neubauten und Sanierungen
3. Wasser gezielt ableiten mit einer Entwässerungsrinne
Auch die beste Abdichtung kommt an ihre Grenzen, wenn das Wasser dauerhaft auf die Wand trifft. Daher sollte der Wasserabfluss rund um das Haus strategisch geplant werden. Hier hilft eine gut platzierte Entwässerungsrinne, die das Oberflächenwasser vom Gebäude wegleitet. Besonders bei Starkregen oder in Hanglagen kann dies entscheidend sein.
Ein durchdachtes System aus Entwässerungsrinnen sorgt dafür, dass sich keine Staunässe bildet. Die Entwässerungsrinne nimmt das Wasser auf und führen es kontrolliert ab, entweder in eine Versickerungsfläche oder in die Kanalisation.
Ein effektives Entwässerungssystem besteht aus:
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Gut platzierten Entwässerungsrinne entlang der Fassade
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Gefälleführungen zur gezielten Ableitung
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Anschluss an ein Versickerungssystem oder die Kanalisation
Nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Sanierung älterer Gebäude lässt sich eine Entwässerungsrinne problemlos integrieren. Dabei sollte auf Qualität und Frostbeständigkeit geachtet werden, denn die Belastung durch Regen und Temperaturwechsel ist hoch.
Vorausschauend planen = Nachhaltig handeln
Wer bei der Planung eines Hauses bereits an die Jahrzehnte danach denkt, spart nicht nur Reparaturkosten, sondern schützt auch die Umwelt und das Portemonnaie. Nachhaltiges Bauen heißt auch: Materialien wählen, die lange halten. Konstruktionen schaffen, die nicht nach zehn Jahren saniert werden müssen.
Durch das Zusammenspiel aus seitlicher Abdichtung, kapillarer Sperre und einer effektiven Entwässerungsrinne lässt sich der unterirdische Teil eines Hauses dauerhaft schützen. Und das bedeutet mehr als nur trockene Wände – es heißt auch: Werterhalt, Gesundheit und Energieeffizienz.
Nachhaltiges Bauen erfordert eine frühzeitige Planung zum Schutz unterirdischer Bauteile. Gegen seitlichen Wasserdruck helfen fachgerechte Wandabdichtungen, gegen aufsteigende Feuchtigkeit wirken Metallsperren. Ergänzend sorgt eine gut platzierte Entwässerungsrinne dafür, dass Wasser gar nicht erst am Haus ansteht. Das Zusammenspiel dieser Elemente schützt die Bausubstanz langfristig und schafft die Grundlage für ein dauerhaft trockenes und energieeffizientes Zuhause.
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