Bohrer sind äußerst nützliche Werkzeuge, ohne die ein vernünftiges Arbeiten weder für den Hobbyhandwerker noch für den professionellen Handwerker möglich wäre. Dabei werden Bohrer nicht nur bei handwerklicher Arbeit benötigt, etwa beim Schreinern oder beim Fliesen, auch in der Medizin sind sie unverzichtbare Werkzeuge, beim Juwelier und Uhrmacher, oder wenn man nach Erdwärme Löcher in den Boden bohren muss, die bis zu zwei Kilometer tief sind. Aber auch bei der Suche nach Öl sind Bohrer unverzichtbar, die bis zu vier Kilometer in den Boden bohren und auch um die Ecke geführt werden können.
Bohrer gibt es in allen möglichen Varianten und Größen. Dies reicht von batteriebetriebenen Minibohrern, die so kompakt sind, dass sie kleiner sind als ein Fingernagel, mit einem Bohrkopf, der gerade einmal den Durchmesser eines menschlichen Haares hat. Eingesetzt werden diese Hightechbohrer zum Beispiel in der Chirurgie, wo sie durch Stethoskope in den Körper eingeführt werden. Aber es gibt auch riesige, mehrere Stockwerke große, hunderte Tonnen wiegenden Monsterbohrer, die bei der Suche nach Erdöl eingesetzt werden und mit Bohrköpfen in den Boden bohren, die bis zu einem halben Meter Durchmesser haben können. Allen Bohrern gemein ist jedoch, dass man sie entweder so kompakt und leicht gestaltet, dass sie in die Hand genommen werden können und mobil bewegt werden können, oder man gestaltet sie mehr oder minder statisch und fixiert sie an einen Ort, so dass das betreffende Objekt zu dem Bohrer gebracht werden muss. Beides hat Vor- und Nachteile, wie kurz erläutert werden soll. Dabei richtet sich das Augenmerk trotz der universellen Einsatzmöglichkeit von Bohren primär auf das Gebiet Handwerk.
Mobile Handbohrer für das Handwerk gibt es in vielfältigen Ausführungen. Sie können relativ klein ausfallen und mit einem Akku betrieben werden, was den Vorteil hat, dass die kompakte und leichte Ausführung ohne zusätzliche Kabel ein ermüdungsfreies Arbeiten auch auf kleinem Raum möglich macht. Sie sind ideal für das Zusammenschrauben von Möbeln oder für Bohrungen in leichtes Material wie Holz. Daneben ist die elektrisch betriebene Bohrmaschine, die an das lokale Stromnetz angeschlossen wird, ebenfalls gebräuchlich. In der Regel verfügt sie über einen stärkeren Antrieb als ein Akkubohrer, weswegen man mit ihr in härteres Material wie zum Beispiel Beton oder Granit bohren kann. Zudem kann man mit ihr unbegrenzt Arbeiten und muss nicht permanent einen Akku nachladen. Gewöhnlich ist solch eine elektrische Bohrmaschine jedoch auch schwerer und unhandlicher als ein Akkubohrer, weswegen die Arbeit nicht so leicht und ermüdungsfrei zu erledigen ist. Des Weiteren gibt es auch Präzisionshandbohrer, auch Dremel genannt, die sehr klein und leicht sind, über einen sehr präzisen Lauf verfügen und eine hohe Drehzahl haben. Mit diesen Präzisionsgeräten kann man nicht nur bohren, sondern auch schleifen und polieren. Auf Grund der Größe sind jedoch nur kleinere, nicht sonderlich tiefe Bohrlöcher möglich. Neben elektrischen Handbohrern werden auf dem Markt auch Handbohrer angeboten, die mittels Druckluft betrieben werden. Diese sind jedoch i.d.R. relativ teuer und bieten für den alltäglichen Gebrauch keine Vorteile. Sie werden dort eingesetzt, wo man die Verwendung von Strom vermeiden sollte, etwa bei Arbeiten an Gasleitungen.
Standbohrmaschinen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Es gibt Vorrichtungen, in die man eine Handbohrmaschine reinstecken kann, so dass man eine Art von Standbohrmaschine erhält. Des Weiteren werden im Baumarkt bereits relativ günstig Standbohrmaschinen angeboten, die für den Hobbyhandwerker ausreichend sind. In der Industrie werden große, schwere Standbohrmaschinen eingesetzt, die über einen hochpräzisen Lauf verfügen, der eine Abweichung von einem tausendstel Millimeter ermöglicht, zugleich aber auch große Löcher durch schweres, hartes Material wie Granit bohren kann. Womit auch der generelle Vorteil von Standbohrmaschinen erwähnt ist, die Präzision ihrer Bohrungen. Da beim Bohrvorgang sowohl der Bohrstab wie auch das Objekt, welches bearbeitet wird, fixiert ist, werden die Löcher exakt und ohne nennenswertes Spiel gebohrt. Je nach Qualität des Standbohrers liegen die Bohrungen bis zu hundert Prozent im Lot. Diese Exaktheit kann mit einer Handbohrmaschine, die von einer menschlichen Hand geführt wird und bis zu einem gewissen Grad nach Augenmaß angesetzt wird, nicht erreicht werden. Der große Vorteil einer Handbohrmaschine ist die Mobilität, sie ist dort einsetzbar, wo sie benötigt wird, und man muss i.d.R. keine umfangreichen Gestelle aufbauen, um sie benutzen zu können. Der Nachteil ist eine nicht ganz exakte Ausführung.
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