In Deutschland, sowie auch im Rest der Welt, werden tagtäglich sehr viele Menschen in ihren eigenen vier Wänden Opfer von Einbrüchen. Laut den Zahlen des Bundesverbandes für Sicherheitstechnik vergrößert sich daher auch der Markt für elektronische Sicherheitstechnik hierzulande von Jahr zu Jahr spürbar. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass noch im Jahre 2018 im Schnitt pro Stunde ungefähr elf Einbrüche in deutschen Häusern und Wohnungen stattfanden, während es im Vorjahr, also 2017, noch insgesamt 16 Prozent weniger Einbrüche in Deutschland gab.
In der Bundesrepublik ist also die Nachfrage nach Alarmanlagen in den vergangenen paar Jahren deutlich gestiegen. Damit eine elektrische Alarmanlage allerdings auch wirklich zuverlässig sowohl private Heime, also auch berufliche Einrichtungen vor Einbrechern schützen kann, müssen beim Kauf mehrere unterschiedliche Punkte beachtet werden. Welche Aspekte dabei berücksichtigt werden sollten, lässt sich in diesem Artikel herausfinden.
Die mechanische Sicherung
Bevor überhaupt ein Alarmanlagen-Modell für einen Kauf infrage kommt, sollte das zu sichernde Haus im Vorfeld zunächst einmal mit mechanischen Einbruchssicherungen geschützt werden. Geübte Einbrecher sind nämlich dazu in der Lage, handelsübliche Türen und Fenster innerhalb von nur wenigen Sekunden aufzubrechen. Kenner auf diesem Gebiet brauchen dafür im Grunde nicht weiter als einen einfachen Schraubendreher. Wenn Einbrecher lediglich wenige Sekunden benötigen, um in ein Haus zu gelangen, dann nützt auch die teuerste und modernste Alarmlage kaum etwas, da solche schnellen Einbrecher mitsamt Beute oft schon längst über alle Berge sind, bevor eine dadurch ausgelöste Alarmanlage überhaupt bemerkt wird.
Die Polizei gibt daher stets den Rat, Wohnungen und Häuser erst einmal mit mechanischen Sicherungen auszustatten. Denn tatsächlich können diese mechanischen Sicherungsmöglichkeiten etwas erreichen, wozu keine Alarmanlage imstande ist – sie können Einbrecher auch wirklich daran hindern, unerlaubt in fremde Gebäude einzusteigen. Auf jeden Fall können diese mechanischen Maßnahmen den Bewohnern und der Polizei wertvolle Zeit verschaffen, in dem sie Einbrecher für einige Zeit aufhalten. Zu den beliebtesten Einstiegspunkten zählen für Einbrecher unter anderem Haustüren, Terrassentüren und Kellerfenster.
Sicherheitskonzept vorher festlegen
Wie bei vielen anderen Bereichen im Leben ist auch bei der Installation einer Alarmlage die Planung das A und O. Vor dem Kauf einer solchen Anlage sollte daher ein Konzept erstellt werden, in welchem festgelegt wird, wie viele Fenster und Türen von der Anlage bewacht werden müssen. Daraus lässt sich wiederum die benötigte Menge an Sensoren ableiten. Da bei einer kabelgebundenen Anlage zu allen schützenswerten Fenstern und Türen Kabel gelegt werden müssen, entscheiden sich die meisten Interessenten für eine funkgesteuerte, kabellose Variante. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands wird eine kabelgebundene Anlage eher bei der Errichtung von Neubauten verwendet, während bei einer einfachen Aufrüstung im bestehenden Haus die Wahl in den meisten Fällen auf eine kabellose Alarmanlage fällt. Letztere Version bringt zudem den Vorteil mit sich, dass sich nach der Installation keine sichtbaren Sensoren an den entsprechenden Türen und Fenstern entdecken lassen.
Leider sind die meisten Ottonormalverbraucher nicht dazu imstande, eine elektrische Alarmanlage – egal ob kabelgebunden und funkgesteuert – zu installieren. Wer sich auf dem Gebiet nicht auskennt, sollte besser einen Experten zurate ziehen. Entsprechende Experten kennen stets die richtige Technik, und wissen über individuelle Sicherheitsbedürfnisse Bescheid, sodass die Installation einer solchen Anlage im Regelfall ruhigen Gewissens in die Hände von entsprechenden Experten gelegt werden kann.
Stets für Strom sorgen
Logischerweise kann eine elektrisch betriebene Alarmanlage nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie mit Strom versorgt ist. Besonders bei funkgesteuerten Anlagen muss deshalb darauf geachtet werden, dass eine durchgängige Stromversorgung in Form von Akkus oder einem Notstromaggregat gewährleistet ist. Doch auch die Außensirene muss immer kontinuierlich mit Strom versorgt sein. Ungünstigerweise ist es bei den meisten Alarmanlagen der Fall, dass Außensirenen lediglich mit einer Batterie ausgestattet werden, welche sich natürlich entladen kann. Dementsprechend kann es sich also lohnen, bei der Wahl der Außensirene auf ein Modell zu setzen, welches verhältnismäßig wenig Energie verbraucht. Optimal wäre es noch, wenn auch die Sirene selbst über eine eigene Notstromversorgung verfügen würde.
Verschiedene Alarmierungsmöglichkeiten
Nicht jede Anlage führt ihre alarmierende Funktion auch auf die gleiche Art und Weise aus. Insgesamt unterscheidet man dabei zwischen drei verschiedenen Alarmierungsmöglichkeiten:
Externalarm
Bei dieser Alarmform sollen optische und akustische Signale (wie beispielsweise Sirenen) auf der einen Seite Einbrecher abschrecken, und auf der anderen Seite Nachbarn alarmieren.
Internalarm
Dieser Alarm ist lediglich im Haus oder in der Wohnung selbst zu hören. Damit sollen Einbrecher, welche sich bereits unerlaubt Zutritt zu einem Gebäude verschafft haben, abgeschreckt werden. Darüber hinaus sollen auch noch die dort lebenden Bewohner alarmiert werden.
Fernalarm
Bei einem Fernalarm werden eingehende Einbruchsmeldungen unmittelbar an Sicherheits- oder Wachunternehmen weitergeleitet. Diese Firmen leiten dann wiederum wichtige Hilfsmaßnahmen ein. Es gibt allerdings auch Fernalarm-Modelle, bei denen der Alarm sofort an die nächstgelegene Polizeistation weitergeleitet wird. Diese Modelle lassen sich jedoch in Privathaushalten kaum antreffen, und sind meist in Einrichtungen wie Museen oder Kaufhäusern installiert.
Wichtig: Von der Polizei wird ganz klar empfohlen, sich bei der Anschaffung einer Alarmanlage ein Modell auszuwählen, welches diese drei Alarmierungsmöglichkeiten in sich vereint.
Verschiedene Überwachungsformen
Eine Alarmanlage führt die Überwachung immer auf eine der beiden folgenden Arten durch:
Fallenüberwachung
Da gibt es einmal die sogenannte „Fallenüberwachung“, bei der die Überwachung bestimmter Bereiche von Bewegungsmeldern übernommen wird. Dabei sollten Bereiche überwacht werden, in die ein Einbrecher mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gelangen wird.
Außenhautüberwachung
Bei dieser Art der Überwachung stehen Türen und Fenster im Fokus, welche dabei mit Kontakten ausgestattet werden. Dabei ist es von großer Wichtigkeit, dass die zu überwachenden Fenster auch mit Durchbruchkontakten versehen werden, sodass der Alarm nicht nur bei der Öffnung des Fensters ausgelöst wird, sondern auch dann, wenn jemand das Fenster einschlägt.
Beide Überwachungsvarianten bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Tür- und Fensterkontakte beginnen schon dann mit dem Alarmieren, wenn ein Einbrecher auch nur den Versuch eines Einbruchs startet. Bewegungsmelder hingegen können erst dann mit dem Alarmieren beginnen, wenn sich ein Einbrecher bereits im Haus befindet. Des Weiteren sollte noch erwähnt werden, dass bei Bewegungsmeldern durchaus häufiger mal Fehlalarme vorkommen können, da sie dafür relativ anfällig sind. Bewegungsmelder gehen zum Beispiel oft auch dann los, wenn plötzlich Wärmequellen durch Umwelteinflüsse festgestellt werden, oder wenn Haustiere an Bewegungsmeldern vorbeilaufen. Leider haben Tür- und Fensterkontakte den Nachteil, dass sie in der Regel um einiges teurer sind, als Bewegungsmelder.
Von daher wird seitens der Polizei empfohlen, sich bei der Anschaffung einer Alarmanlage für eine Kombination dieser beiden Überwachungsformen zu entscheiden. Die (im Verhältnis) günstigen Bewegungsmelder eignen sich zum Beispiel gut für Kellerräume, wo Haustiere oft keinen Zutritt haben, und in der Regel auch immer die gleichen klimatischen Bedingungen herrschen. Allerdings sollten alle Fenster, die sich in den darüberliegenden Stockwerken befinden, mit speziellen Kontakten bestückt werden – genau wie sämtliche Türen im Haus.
Gute Lage der Zentraleinheit
Jede Alarmanlage verfügt über eine Zentraleinheit, von der aus sich im Prinzip die komplette Alarmanlage bedienen und einstellen lässt. Umso wichtiger ist es daher, diese Zentraleinheit so gut wie möglich zu verstecken. Sollten Einbrecher nämlich auf eine solche Zentraleinheit zugreifen können, dann wären sie dazu in der Lage, die komplette Alarmanlage abzuschalten. Geübte Einbrecher probieren daher oft als erstes, sich Zugang zu dieser Zentraleinheit zu verschaffen.
Lieber einen Fachmann engagieren
Es ist zwar grundsätzlich möglich, eine elektrische Alarmanlage auf eigene Faust zu installieren – allerdings ist in den meisten Fällen eher davon abzuraten. Wer sich vor Einbrechern schützen will, der möchte sein Geld auch in einen wirklich sicheren Einbruchschutz investieren. Und um den zu bekommen, sollte die Installation eines solchen Einbruchschutzes besser von Menschen übernommen werden, die auch über das nötige Knowhow auf dem Gebiet verfügen. Im Internet lassen sich häufig Angebote von Anlagen finden, die angeblich selbst installiert werden können. Laut „Stiftung Warentest“ sind die meisten dieser Modelle jedoch nicht sicher.
Für die Installation sollte daher ein Fachmann beauftragt werden, der langjährige Erfahrung mit der Durchführung solcher Arbeiten hat. Um zu überprüfen, ob die damit beauftragte Firma auch die notwendigen Qualifikationen dafür mitbringt, kann man bei der jeweils dafür zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstelle – je nach Bundesland – nachfragen. Diese Beratungsstellen verfügen häufig über Listen mit Unternehmen, die für solche Installationsarbeiten geeignet sind, so wie etwa bei den Alarmanlagen von se signalelectronic. Als Kunde ist es jedoch von größter Wichtigkeit, die Errichterfirma ständig erreichen zu können, um bei Funktionsstörungen der Anlage jederzeit die Problembeseitigung in Auftrag geben zu können.
Bedienung im Alltag
Gerade bei einer Alarmanlage möchte man nicht bei jedem kleinsten Problem immer einen Blick in das Benutzerhandbuch werfen müssen. Von daher ist es sehr zu empfehlen, sich vor dem Kauf eines bestimmten Modells erst einmal Bewertungen zu diesem Modell einzuholen, die über die tägliche Handhabung mit dem System berichten. Für eine gute Bedienung ist außerdem noch ein intuitives User-Interface wichtig, in welchem sämtliche Menüpunkte, zwischen denen die Nutzer wählen können, übersichtlich aufgeführt sind. Es gibt auch einige Hersteller, die sowohl eine ausführliche Vorab-Beratung, sowie eine detaillierte Einweisung in das ausgewählte System anbieten. Auf diese Weise haben die Kunden auch nach dem Kauf der Anlage noch einen persönlichen Ansprechpartner, der ihnen bei möglichen Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Keine Kommentare