Balkon & Terrasse Garten

Sonnenschirme für den Garten und Balkon – darauf sollte man unbedingt achten!

Mit einem Sonnenschirm wird der Sommer im Garten oder auf Balkonien richtig erholsam. Er spendet Schatten und soll sich schön in die Umgebung einfügen. Worauf sollten Sie beim Kauf achten?

Entscheidendes Kaufkritierium: Aufstellort

Der Platz, an dem Sie den Sonnenschirm aufstellen, ist ein entscheidendes Kriterium für Ihre Auswahl. So eignen sich auf großzügig geschnittenen Terrassen die sogenannten Ampelschirme. Sie werden nicht mittig über ihrem Ständer aufgespannt, sondern fallen seitlich herab. Auf dem kleineren Balkon hingegen soll sich ein Sonnenschirm als dezenter Schattenspender einfügen. Gleichzeitig muss er bei aufkommendem Wind sehr leicht einklappbar sein. Achten Sie auch auf die richtige Form:

  • Runde Sonnenschirme sind die Klassiker. Sie eignen sich für den kleinen Balkon und auch für einen einzelnen Sitzplatz im Garten.
  • Eckige Sonnenschirme sind häufig sehr groß, weshalb sie beispielsweise in der Gastronomie zum Einsatz kommen. Auch im großflächigen privaten Grundstück spenden sie viel Schatten. Bei ihnen ist auf einen sehr sicheren Stand zu achten, weil sie Windfänger sind.
  • Sonderformen sind Sonnenschirme in Rochenform, aus Lamellen oder als herabhängende Gardine. Diese Designs bedienen Ihren persönlichen Geschmack.


Funktionen von Sonnenschirmen

Klassische Sonnenschirme heißen Stockschirme, weil sie auf einem Mittelmast (dem „Stock“) aufgespannt werden. Er besteht in der Regel aus Aluminium oder Holz und seltener aus Edelstahl. Wie bei einem Regenschirm erfolgt das Aufspannen durch Hochdrücken. Dann rastet ein Strebenkranz ein. Bei einem sehr großen Schirm ist das sehr schwer, weshalb hier eine Kurbel zum Einsatz kommt, die Drahtseile bewegt. Sogar eingebaute Flaschenzüge sind anzutreffen.

  • Wichtig: Achten Sie darauf, dass Mast Ihres gewählten Stockschirmes in der Halterung drehbar ist und über einen Knickmechanismus im oberen Bereich verfügt. Dann können Sie den Sonnenschirm gegen eine tiefere Sonne ausrichten.

Die Ampel- oder Freiarmschirme kommen ohne den Mittelmast aus. Ihr Stoffdach wird an einem seitlich stehenden Arm aufgespannt. Der Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, dass sich der Schirm bei geringerem Platzbedarf direkt neben einem Tisch oder einer Liege aufstellen lässt. Das Öffnen der Ampelschirme erfolgt fast ausschließlich mit einer Kurbel. Die Modelle sind deutlich windanfälliger als Stockschirme, weil ihr Stoff durch seine Ausrichtung viel mehr Windlast aufnimmt. Solche Sonnenschirme benötigen daher eine sehr feste Verankerung oder einen besonders schweren Fuß. Wenn Sonnenschirme unabhängig von ihrer Auslegung als Stock- oder Ampelschirm besonders groß sind, benötigen sie eine Windöffnung, die den Winddruck reduziert. 

Natürlich unterscheiden sich Sonnenschirme dadurch auch preislich ziemlich stark. Von günstigen Sonnenschirmen für unter 100€ bis zu Luxusmodellen für mehrere tausend Euro ist eigentlich alles auf dem Markt verfügbar. Es macht also auch beim Thema Sonnenschutz durchaus Sinn, sich in einem Sonnenschirm Preisvergleich umzusehen und die besten Angebote der verschiedenen Händler zu nutzen.

Materialien der Sonnenschirmstoffe

Die Bespannung besteht aus unterschiedlichsten Materialien. Gängig sind:

  • Baumwolle: umweltfreundlich, natürlich, mit ansprechender Optik, aber weniger robust und nur begrenzt wasserdicht
  • Mischstoffe: oft sehr widerstandsfähig, aber hinsichtlich der verwendeten Stoffe (zum Beispiel Baumwolle-Leinen) und ihrer Eigenschaften schwer einzuordnen
  • Polyester: sehr günstig, formbeständig, wasserdicht, wirft kaum Falten, ist aber weniger langlebig
  • Olefin: synthetische Faser auf Polypropylenbasis, leicht, begrenzt wasserabweisend, trocknet schnell, farbbeständig und schmutzabweisend, leider aus Kostengründen eher selten vertreten
  • Acryl: sehr farb- und lichtbeständig, schimmelresistent, wasserdicht, allerdings teuer


Das verwendete Material für die Bespannung beeinflusst sehr maßgeblich den Preis eines Sonnenschirms. Natürlich orientieren sich viele Käuferinnen zuerst am günstigsten Preis, doch das muss nicht immer die richtige Entscheidung sein. Sollte Ihr Garten in der Nähe einer stark frequentierten Straße liegen oder es sehr starken Samen- und Pollenflug geben, mithin viel Schmutz auf Ihren Schirm auftreffen, könnte Acryl trotz der hohen Kosten die richtige Wahl sein. In diesem Material setzen sich Wasser und Schmutz nicht fest, auch die Farbe bleibt eine gefühlte Ewigkeit erhalten. Letzteres trifft auch auf Olefin zu, das etwas günstiger ist. Baumwolle wirkt gemütlich und ist ein natürlicher Stoff, der sich gegen Regenschauer imprägnieren lässt. Das hat allerdings seine Grenzen. Da aber ein Sonnenschirm kein Regenschirm ist, spielt dieser Aspekt eigentlich nicht die größte Rolle. Baumwolle nimmt allerdings Schmutz auf, wie wir von unserer Bekleidung wissen. Zudem trocknet sie nur sehr langsam, wenn sie erst einmal richtig nass geworden ist. Sie müssten einen völlig durchnässten Baumwollschirm tagelang aufgespannt in der Sonne stehen lassen, damit er wieder trocken wird. Auch die Farben halten auf Baumwolle nicht ewig. Einen Schirm aus Polyester müssen Sie meistens nach wenigen Jahren ersetzen.

UV-Schutz des Sonnenschirms

Sonnenschirme bieten je nach den verwendeten Stoffen einen unterschiedlich hohen UV-Schutz. Dieser wird bei Textilien als Ultraviolet Protection Factor (UPF) angegeben. Dabei gelten diese Werte:

  • UPF 15 – 24: mittlerer Schutz
  • UPF 25 – 50: hoher Schutz
  • UPF 50+: ausgezeichneter Schutz

Allerdings haben sich unterschiedliche Messarten für die Ermittlung des UV-Schutzfaktors von Textilien etabliert. Die in Mitteleuropa geläufigsten sind die Messung nach UV-Standard 801, der AS/NZS und die DIN EN 13758. Beim UV-Standard 801 messen die Hersteller den UPF-Wert sowohl beim trockenen, ungedehnten Textil als auch bei einem nassen Sonnenschirm und nach dessen Aufspannung. Die Messwerte sollen den empfindlichsten Hauttyp bei maximaler Strahlungsintensität schützen. Diese Methode stammt aus Australien, wo im Hochsommer extrem starkes UV-Licht zu verzeichnen ist. Die ermittelten UPF-Werte gelten als Multiplikatoren für die Zeitspanne, in welcher der Eigenschutz der Haut von dieser Schäden abwendet. Es gibt nach dem Standard 801 UV-Protect-Stufen zwischen 2 und 80. Ein Sonnenschirm mit dem UVP 80 gilt als sicher. Auch der Standard AS/NZS 4399:1996 stammt aus Australien, doch er ermittelt nur den Sonnenschutz am trockenen und ungebrauchten Textil. Ebenso funktionieren die Messungen nach der europäischen DIN EN 13758, die sich auf das Sonnenspektrum im US-amerikanischen Albuquerque beziehen. Die dortige Sonneneinstrahlung entspricht in etwa der in Südeuropa. Sie können sich also beim Kauf prinzipiell für einen hohen Sonnenschutzfaktor entscheiden, doch am sichersten schützt Sie der Sonnenschirm, wenn sein Lichtschutz nach dem Standard 801 ermittelt wurde und sehr hoch ist.

Sonnenschirm sicher befestigen

Ein Sonnenschirm kann durch Wind umfallen oder schlimmstenfalls sogar wegfliegen. Er muss also sicher befestigt werden. Gut verankerte Stockschirme halten durchaus im aufgespannten Zustand Windstärken bis 6 aus (39 – 49 km/h). Wenn noch mehr Wind droht, müssen sie mindestens eingeklappt und noch besser abgebaut werden. Sehr anfällig gegen den Wind sind Ampelschirme, weil sie durch ihren äußeren Schirmmast dem Wind eine erhöhte Angriffsfläche bieten. Der Schwerpunkt liegt außen, weshalb diese Variante prinzipiell weniger standfest ist. Sie benötigt daher eine stärkere Verankerung. Auch Platten am Fuß können schon für eine relativ hohe Standsicherheit bei Wind sorgen, doch sie sollten pro Meter Durchmesser des Schirms mindestens 30 kg wiegen. Die Hersteller geben übrigens maximale Windgeschwindigkeiten an, denen der Schirm standhalten sollte. Diese Hinweise sind unbedingt zu beachten. Für den sicheren Stand kommen schwere Füße oder Bodenhülsen infrage, Letztere sorgen für den stabilsten Halt. Ihre Verankerung im Boden ist aber aufwendig. Zudem ist der Sonnenschirm dann an diesen Standort gebunden, während er sich mit einem Fuß problemlos umstellen lässt. Der Schirm auf dem Balkon sollte fest am Geländer oder in der Wand montiert werden. Letzteres muss der Vermieter gestatten. Sonnenschirmhalter für den Balkon lassen sich am Handlauf des Balkongeländers, an senkrechten Stäben des Geländers (falls vorhanden), an einer gemauerten Balkonbrüstung und an der Hauswand montieren.

Bodenhülse einlassen

Wer sich für die sichere Bodenhülse entscheidet, könnte im Garten mehrere davon versenken, um den Schirm doch umstellen zu können. Das macht allein deswegen Sinn, weil die Sonne wandert. Da so eine Montage aufwendig ist, sollten Sie sich die jeweiligen Standorte vorab gut überlegen. Zu beachten sind dabei diese Punkte:

  • Das Loch für die Verankerung muss mindestens so tief wie der versenkbare Teil der Bodenhülse sein.
  • Das Loch wird zusammen mit der Bodenhülse zubetoniert. Das muss äußerst präzise erfolgen, damit der Schirm nicht später schief steht.
  • Die örtlichen Frosttiefen sind zu beachten.
  • Das Wasser muss abfließen können. Bei Regen sammelt sich es sich in der Bodenhülse.
  • Versenken Sie eine Bodenhülse in einem gewissen Abstand zu anderen Gegenständen und weiteren Schirmen.


Selbstverständlich brauchen Sie eine Bodenhülse, die zum Sonnenschirm passt. Es gibt aber einige Einheitsgrößen, die mit den Schirmen vieler Hersteller kompatibel sind. Die Hersteller bieten die Bodenhülsen mit Maßen an, die vielfach mit dem Durchmesser des Sonnenschirms korrelieren. Beispiele wären:

  • Schirmdurchmesser 3 × 3 m: Bodenhülse 50 x 40 x 40 cm
  • Schirmdurchmesser 4 × 4 m: Bodenhülse 50 x 50 x 50 cm
  • Schirmdurchmesser 5 × 5 m: Bodenhülse 60 x 60 x 60 cm
  • Schirmdurchmesser 6 × 6 m: Bodenhülse 65 x 65 x 60 cm
  • Schirmdurchmesser 7 × 7 m: Bodenhülse 77 x 75 x 60 cm


Es gibt private Gartenbesitzer und auch Betreiber von Restaurants und Cafés mit Außengastronomie, die selbst keine Bodenhülsen versenken möchten, weil ihnen die exakte Arbeit zu anspruchsvoll erscheint. Das ist legitim. Sie können durchaus einen Handwerker damit beauftragen.

Materialien von Sonnenschirmständern

Wenn Sie sich doch für einen Ständer anstelle der Bodenhülse entscheiden, haben Sie die Wahl unter verschiedenen Materialien. Es gibt die Sonnenschirmständer aus Beton, Granit, Edelstahl und Kunststoff. Granit ist relativ schwer, solche Ständer wiegen kaum jemals unter 25 kg und bieten für den durchschnittlichen Sonnenschirm, wie er im privaten Garten zum Einsatz kommt, durchaus einen guten Halt. Kunststoff ist leichter und verwittert auch unweigerlich, was ihn nach einiger Zeit unschön aussehen lässt. Doch er ist preiswert und kann einen kleineren Schirm halten. Solche Schirmständer lassen sich mit Sand oder Wasser befüllen. Edelstahl und Beton liegen preislich im Mittelfeld und erweisen sich in der Praxis als sehr zuverlässig. Edelstahl müssen Sie gelegentlich polieren, doch der Schirmständer ist dann auch ein optisches Highlight.

Fazit

Bevor Sie einen Sonnenschirm kaufen, überdenken Sie gründlich dessen Aufstellort und Einsatzbereich. Auch die Umgebung Ihres Gartens oder Balkons spielt eine Rolle. Bei der Größe können Sie flexibel bleiben: Manchmal eignen sich zwei kleinere Schirme besser als ein großer. 

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