Die Wahl der richtigen Lederart ist eine wichtige Entscheidung, die Sie beim Kauf Ihrer Ledertasche, Ihrem Ledersofa oder Ihren Lederstiefeln treffen müssen. Aber welche Lederarten gibt es überhaupt und wie unterscheiden sie sich? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Lederarten und deren Eigenschaften.
Die 7 verschiedenen Lederarten
Die unterschiedlichen Lederarten basieren auf der jeweiligen Tierart, dem Verwendungszweck, der Gerb-Art und der Art der Färbung. Leder ist atmungsaktiv und nimmt ähnlich unserer Haut auch Fett auf. Die Lederhaut ist bei allen Tieren unterschiedlich stark ausgeprägt. Sie variiert zwischen 0,5 und 1 Millimeter und ist in 1 – 3 Schichten gespalten. Leder ist klassisch, zeitlos und in fast jedem Wohnstil geeignet. Wer selbst einmal mit diesem tollen Material arbeiten will – Leder kaufen bei Softart leder ist wirklich einfach und man bekommt durch die einfache Navigation auch schnell das richtige Leder für die jeweilige Anwendung.
Im Folgenden stellen wir die einzelnen Lederarten vor:
Glattleder
Glattleder ist eine der beliebtesten Lederarten und wird häufig für die Herstellung von Kleidungsstücken, Schuhen, Taschen und Möbeln verwendet. Es ist weich und anschmiegsam und lässt sich leicht pflegen.
Die meisten Glattlederarten werden durch ein Garverfahren hergestellt, bei dem das Leder in einer Chemikalie eingeweicht und anschließend getrocknet wird. Dieses Verfahren verleiht dem Leder seine weiche Struktur und seinen Glanz.
Glattleder wird in gedecktes und offenporig (feines) eingeteilt:
- Gedecktes Glattleder ist nicht nur sehr strapazierfähig, sondern auch relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Farbverlust. Dieses Leder fühlt sich nicht so warm und hochwertig an wie offenporige Glattleder.
- Das offenporige Glattleder ist hingegen feuchtigkeitsempfindlicher, aber auch weicher. Ein Beispiel für offenporiges Glattleder ist Anilinleder, dieses ist sehr weich und fühlt sich warm und hochwertig an. Ist aber stark fleckenempfindlich und bleicht schneller aus.
Rauleder
Als Rauleder bezeichnet man alle Lederarten mit velourigen Oberflächen. Sie haben eine schöne Struktur und fassen sich angenehm warm an.
Die raue Oberflächenstruktur von Rauleder wird durch das Anschleifen der Narben- oder Fleischseite erzeugt. Rauleder ist in erster Linie kein Wildleder. Wildleder ist ein Naturprodukt, welches ursprünglich aus der Haut von Wildtieren wie Hirsch und Gams stammt. In der heutigen Zeit wird der Begriff jedoch häufig synonym mit Rauleder verwendet, obwohl es sich hierbei um zwei unterschiedliche Materialien handelt.
Nappaleder
Besonders beliebt ist das sogenannte Nappaleder. Dieses Glattleder ist besonders weich und anschmiegsam und wird daher von vielen Menschen bevorzugt. Ein wesentliches Merkmal des Nappaleders ist die sichtbare Hautstruktur, die durch vollständige Narbenbildung und eine glatte Oberfläche gekennzeichnet ist. Die Hautstruktur selbst ist von der jeweilig verarbeiteten Tierhaut abhängig. Meist wird das Leder abschließend gebügelt, um eine noch glattere und glänzendere Oberfläche zu erhalten.
Je nachdem, welche Tierhaut für die Herstellung genutzt wurde, heißt das Leder anders. Beispiele sind Kalbsnappa, Lammnappa und Porcnappa. Wobei das Rindsnappa besonders gern für die Möbelherstellung genutzt wird.
Veloursleder
Veloursleder ist eine Art Rauleder und besteht nur aus der Fleischschicht, da die oberste Schicht entfernt wurde. Diese Fleischschicht wird solange angeschliffen, bis der gewünschte Feinheitsgrad erreicht wurde. Dadurch erhält es eine flauschige Struktur und eine angenehme Haptik.
Nubukleder
Nubukleder ist ein Rauleder, welches auf der Oberseite des Leders angeschliffen wird und dadurch etwas rauer wirkt. Die Beschaffenheit selbst ist aber feiner als bei Veloursleder. Es ist sehr atmungsaktiv und anfälliger gegenüber Verunreinigungen. Sonneneinstrahlung bleicht dieses Leder schneller aus als andere Lederarten.
Vollnarbenleder
Vollnarbenleder ist das hochwertigste und teuerste Leder, das Sie kaufen können. Es wird aus der Unterhaut des Tieres gewonnen und ist daher sehr robust und langlebig. Die Narben, die das Leder trägt, stammen von den Insektenstichen und Verletzungen, die das Tier in seinem Leben erlitten hat. Diese Narben geben dem Leder seine charakteristische Struktur und machen es so einzigartig. Da die Dicke und Oberflächenbeschaffenheit des Leders im Herstellungsprozess nicht verändert werden, bleiben diese erhalten.
Veganes Leder
Die meisten veganen Ledersorten sind synthetisch, es gibt aber auch erste pflanzliche Alternativen. Obwohl Kunstleder früher meistens unnatürlich glänzte und sich starr anfühlte, hat sich die Materialbeschaffenheit inzwischen sehr verbessert. Aktuelle Innovationen auf diesem Gebiet kommen der des natürlichen Leders sehr nahe und unterscheiden sich in Optik sowie Haptik fast nicht zum tierischen Leder.
Die beiden häufigsten Grundlagen für künstliches Leder sind Polyurethan und Polyvinylchlorid (PVC). Es ist aber auch möglich, normale textile Stoffe zu verwenden und diese dann entsprechend zu beschichten, sodass sie die Oberfläche von echtem Leder nachbilden. Pflanzliche Leder Alternativen sind in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Ananas Leder besteht beispielsweise aus den Fasern von Ananaspalmenblättern und Apfelleder aus den Resten der Apfelsaft Produktion. Korkleder ist auch eine Alternative, welche noch in der Entwicklung steht.
So erkennt man die verschiedenen Lederarten
Man kann die verschiedenen Lederarten anhand ihrer Merkmale und Kennzeichnungen erkennen.
Die Kennzeichnungen:
- PDM – geprägtes, trocken gewalktes Leder
- NDM – natürliches, trocken gewalktes Leder
- DDDN – fassgefärbt, trockenes Nappa Leder
- DDDM – fassgefärbt, trocken gewalktes Leder
Die Merkmale der verschiedenen Lederarten:
- Glattleder hat meist eine pigmentierte, schützende Schicht. Diese glatte Oberfläche verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Ein tropfen Wasser perlt ab und dringt nicht ein.
- Anilinleder ist auch glatt, nimmt aber den Wassertropfen auf und verfärbt sich an dieser Stelle.
- Rauleder ist rau an der Oberfläche und wirft beim Darüberstreichen einen Schatten, wobei Veloursleder flauschig und Nubukleder etwas rauer ist.
- Wildleder kann beides sein, ist aber meist als Wildleder gekennzeichnet.
Pflegehinweise für alle Lederarten – Wie pflegt man Leder richtig?
Möbelleder sind meist aus Rindsleder. Diese sind meist gefärbt und mit einer matten oder glänzenden Oberfläche versehen. Anilinleder ist offenporig und muss anders gepflegt werden wir Glattleder.
Pflege für gedeckte Glattleder
Dieses Leder kann zum Reinigen mit einem feuchten Tuch oder mildem Lederreinigungsmittel abgewischt werden. Um Verschleißspuren und Verfärbungen vorzubeugen, sollte man es alle 6 Monate mit einer Lederversiegelung behandeln.
Pflege für Anilinleder
Anilinleder ist durch seine Beschaffenheit etwas komplizierter in der Pflege. Möbelstücke mit diesem Leder sollten vom ersten Tag an mit einem Anilinleder-Imprägnierer behandelt werden. Diesen gibt es als Creme oder Milch. Flecken, die auf ungeschützten Flächen eindringen, können meist nur vom Fachmann entfernt werden. Zur Reinigung kann ein spezielles Anilin-Reinigungsmittel verwendet werden.
In jedem Fall muss mit Anilinleder sorgsam umgegangen werden. Nur so hat man lange Freude an solch einem edlen Möbelstück.
Pflege für Rauleder
Rauleder kann mit einem feuchten Tuch oder speziellem Reiniger abgewischt werden. Zur Pflege sollte man ein Rauleder-Imprägnierspray und Pflegelotion nutzen.
Fazit
Leder ist ein wundervolles Material, das vielseitig einsetzbar ist. Es kann in vielen verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen hergestellt werden und ist ein Naturprodukt, das Möbel optisch und qualitativ aufwertet. Leder ist langlebig, pflegeleicht und stylish – eine perfekte Wahl für diejenigen, die Qualität und Stil suchen.
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