In den letzten Jahren haben die Welt und ihre Bevölkerung eine Veränderung erlebt, wie es sie nur selten in der Geschichte gegeben hat. Die Pandemie hat besonders die Welt im Zuhause maßgeblich verändert. Dieser Eingriff in alle Bereiche unseres Lebens spiegelt sich auch fast vier Jahre später in unserer Ästethik wieder. Wir haben im Folgenden die wichtigsten Einrichtungstrends 2023 zusammengefasst.
Edle Nachhaltigkeit anstelle von “Fast Furniture“
Das Jahr 2023 startet mit einer realistischen Beschwingtheit. Einerseits sehnen wir uns nach Luxus und Eleganz, andererseits ist das Thema Nachhaltigkeit noch immer im Vordergrund. Allerdings ist “Bio” heute nicht mehr synonym für bequeme Schuhe und Müsli, sondern zeugt von einer Liebe zu unserem Planeten und natürlichen Materialien. Zugleich sind wir der Jogginghose überdrüssig und wollen das Leben in all seinen Facetten wieder feiern und wertschätzen. In Sachen Einrichtung wird deutlich in Form von langlebigen, zeitlosen Massivholzmöbeln. Dabei geht es weniger um die Farbgestaltung und vielmehr darum, das Holz so natürlich wie möglich zu lassen. Warm soll es sein und Gebrauchsspuren zeugen von Charakter. Gleichzeitig soll es schick und stilvoll sein. Chemisch behandeltes Holz, künstliche Venners und Plastikgriffe gehören endlich der Vergangenheit an. Ganz nach dem Motto: “Zeig mir, wie du wohnst und ich sag dir, wer du bist!”
Take Care – Eigenliebe und Fürsorge
In einer Ausgabe der prestigeträchtigen Designzeitschrift “Maison&Objet“ wurde vor kurzem sogar ein kompletter Artikel mit der Überschrift “Take Care“ veröffentlicht. Hier geht es primär um den Wunsch, sich selbst und seine Umwelt mit Liebe und Respekt zu begegnen. Räume sollen einen frischen Individualismus und Umweltbewusstsein ausstrahlen. Dinge sind eben nicht nur Gegenstände, sondern haben eine Geschichte und Bedeutung, die über den bloßen Raum hinausgehen. Das erklärt auch die wachsende Nachfrage nach Massivholzmöbel aus heimischen Regionen. “Made in Germany“ ist glücklicherweise nicht mehr nur im Ausland ein Qualitätsmerkmal und ein Bekennen zu Nachhaltigkeit.
Farben so warm wie eine Sommerwiese
Immer mehr Gärten setzen auf Wildblumen und weniger auf sorgfältig angelegte Beete. Der Balkon, die Terrasse sind für viele von uns zu einem wichtigen Ort der Ruhe und Naturverbundenheit geworden. Als „Biophilie“ wird der Drang von Menschen, sich mit natürlichen Materialien zu umgeben. Dank neuester Technik werden heute Möbel aus ehemaligen Abfallprodukten wie Traubenschalen oder Muscheln hergestellt. Auch wenn das heute noch Zukunftsmusik ist, ist es durchaus möglich, dass die Möbel der nächsten Generation aus dem Komposthaufen kommen. Diese Vorliebe zur Natur spiegelt wird auch in der Farbpalette der Einrichtungstrends 2023 sichtbar. Schwarz und Anthrazittöne sind zwar als Akzentgeber vertreten, werden aber allmählich von wärmeren Farben wie Mauve, Beige, Braun und besonders Grün vertrieben. Das Eigenheim soll Wellness, Kreativität und Schönheit vermitteln. Daher sehen wir auch immer mehr Stein, Holz und natürliche Stoffe wie Leinen oder Materialien aus Hanf. Dabei darf es aber an Raffinesse nicht fehlen. Die Grautöne der letzten Ära hingegen werden zunehmend weniger prominent sein. Ebenso sind “all white“ – Konzepte passé. Erinnern sie doch zu sehr an eine Arztpraxis und sterile Umgebungen. Farbe ja, aber warm und natürlich. Wer es gerne edel haben möchte, wird in Zukunft mehr Silber als Gold oder Bronze sehen.
Farmhouse In oder Out?
Der Bauernhausstil hat in den letzten Jahren besonders bei Familien eine große Rolle gespielt. Ganz wird dieser heimelige, gemütliche Stil auch nicht verschwinden, aber er kommt in einem leichteren Gewand. Massivholzmöbel werden mit transparenten Materialien gepaart und vor allem massive Naturmöbel sind der neue Weg. Das sorgt für Elan und einem Gefühl der Geborgenheit. Allerdings muss auch hier ein individueller Touch sein. Der Landhausstil von der Stange ist definitiv out.
Auch außer Mode ist übermäßiger “Bling“. Die Sehnsucht nach Beständigkeit und Nachhaltigkeit hat den Prunk verdrängt. Dafür finden sich immer mehr handgefertigte Einzelstücke in den neuen Einrichtungstrends 2023. Sammlerstücke, Kunstwerke oder handbemalte Fliesen sorgen für die gewünschte Individualität.
Raum für kreative Erholung
In immer mehr Häusern finden sich sogenannte Kreativräume. Musikzimmer, Leseecken oder Bastelräume waren früher eher eine Seltenheit. Heute hingegen haben sich mehr und mehr Menschen einen Rückzugsort geschaffen. Das erklärt das wachsende Interesse an Handarbeit und selbstgefertigten Einrichtungsstücken. Mit minimalen Kosten lassen sich mit neuen Stoffen oder Strickwaren neues Leben in alte Möbel einhauchen. Diese Einzelstücke geben ein Gefühl von Komfort, Vertrautheit und Sicherheit.
Fazit zu den Wohntrends 2023
Alles in allem lassen sich die Einrichtungstrends 2023 so zusammenfassen: Elegante Nachhaltigkeit gepaart mit aussagekräftiger Individualität. Warme Farben mit naturbelassenen Materialien. Mehr Raum für sich selbst und eine größere Verbundenheit zur Heimat und der Natur. Der Trend zu einem umweltbewussten Leben wird niemals aus der Mode geraten. Selbst dann, wenn ein Massivholzmöbelstück mit einem modernen Glastisch kombiniert wird.
Der Drang, sich selbst in seiner Einrichtung auszudrücken, wird ebenfalls bestehen bleiben. Daher sind Möbel-Sets absolut verschwunden. Vielmehr sind es handgefertigte Stücke wie Lampen oder Rahmen aus Papier oder Holz, die einen individuellen Touch verleihen. Ebenso sind hochpolierte oder künstliche Materialien von der Einrichtungsbildfläche verschwunden. Wir sehnen uns nach Eleganz und wollen dennoch zu uns selbst und der Natur gut sein. Selfcare und soziales Engagement gehen 2023 Hand in Hand.