Wenn sich die Tage verkürzen und die Temperaturen sinken, beginnt für Gartenliebhaber:innen die wichtigste Zeit des Jahres: die Vorbereitung auf den Winter. Denn nur, wenn Ihr rechtzeitig handelt, überstehen Pflanzen, Geräte und Gartenmöbel die kalte Jahreszeit unbeschadet. Ein winterfester Garten spart nicht nur Arbeit im Frühjahr, sondern schützt auch vor Frostschäden, Schimmel und Wurzelfäule. In dieser ausführlichen Checkliste erfahrt Ihr, wann Ihr den Garten winterfest machen solltet, welche Arbeiten anstehen und wie Ihr Eure Pflanzen, Rasenflächen und den Gartenteich optimal auf den Winter vorbereitet.
Wann sollte man den Garten winterfest machen?
Der richtige Zeitpunkt, um den Garten winterfest zu machen, hängt stark von der Wetterlage und Eurer Region ab. In der Regel beginnt die Vorbereitung zwischen Ende September und Anfang November, also bevor die ersten Nachtfröste einsetzen. In höheren Lagen kann es schon früher notwendig sein, während in milden Regionen noch etwas Zeit bleibt. Wichtig ist, dass der Boden nicht gefroren ist, wenn Ihr mit Pflanzenschutz und Reinigungsarbeiten startet.
Ein idealer Indikator ist die Nachttemperatur: Sobald sie regelmäßig unter fünf Grad fällt, sollten empfindliche Pflanzen, Kübel und Geräte geschützt werden. Auch Laubarbeiten, Rasenschnitt und das Entleeren von Wasserleitungen gehören jetzt auf die To-do-Liste. Ein zu spätes Handeln kann kostspielige Frostschäden verursachen, insbesondere bei Wasserrohren, Gartenschläuchen und empfindlichen Kübelpflanzen.
Sandra, Gartenexpertin der home-insider.de-Redaktion:
„Wer seinen Garten rechtzeitig auf den Winter vorbereitet, schützt nicht nur Pflanzen und Geräte, sondern schafft ideale Bedingungen für den Start in ein gesundes Frühjahr.“
Neben der Temperatur spielt auch die Bodenfeuchte eine Rolle. Zu nasser Boden begünstigt Fäulnis, während trockene Erde den Frostschutz beeinträchtigt. Daher solltet Ihr Pflanzen und Rasen vor dem ersten Frost noch einmal gründlich wässern, besonders bei längeren Trockenphasen im Spätherbst.
Garten winterfest machen – Checkliste Schritt für Schritt
Damit Ihr den Überblick behaltet, findet Ihr hier die wichtigsten Aufgaben in einer strukturierten Übersicht.
Aufgabe | Empfohlener Zeitraum | Hinweise / Materialien |
---|---|---|
Wasser abstellen & Leitungen entleeren | Ende Oktober | Außenhähne absperren, Leitungen leeren |
Gießkannen & Regentonnen leeren | Ende Oktober | Frostfrei lagern oder kopfüber stellen |
Teichpumpe & Eisfreihalter prüfen | November | Pumpe entnehmen, Eisfreihalter einsetzen |
Rasen das letzte Mal mähen | Mitte Oktober | Schnitthöhe ca. 4–5 cm, Laub entfernen |
Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen | Ab 5 °C nachts | Vlies, Kokosmatten, Styroporplatten |
Gartengeräte reinigen & ölen | Oktober | Leinöl oder Pflanzenöl verwenden |
Gartenmöbel reinigen & abdecken | Oktober–November | Atmungsaktive Schutzhüllen |
Streumaterial für Wege bereitstellen | November | Sand oder Splitt statt Streusalz |
Diese Tabelle dient als Leitfaden, um Schritt für Schritt alle relevanten Bereiche abzudecken. Besonders wichtig: Lagert Gartengeräte und Akku-Ausstattung stets frostfrei und trocken, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
Pflanzen und Kübelpflanzen richtig schützen
Sobald die Temperaturen fallen, benötigen empfindliche Pflanzen besonderen Schutz. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihr mediterrane, tropische oder heimische Arten besitzt – jede Pflanze hat ihre eigenen Ansprüche.
Winterharte Pflanzen und Sträucher
Winterharte Stauden wie Fetthenne (Sedum) oder Geißbart (Aruncus) dürfen über den Winter ruhig stehen bleiben. Die alten Stängel schützen die Wurzeln vor Frost und dienen Insekten als Unterschlupf. Nur kranke Pflanzen, etwa vom Mehltau befallene Herbstastern, sollten zurückgeschnitten werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Bei jungen Bäumen empfiehlt sich ein Frostschutzanstrich oder ein Jutemantel, um Frostrisse an der Rinde zu verhindern. Besonders Obstbäume profitieren von dieser Schutzmaßnahme. Auch ein Reisigmantel oder eine Mulchschicht aus Laub isoliert den Boden und hält ihn länger warm.
Kübelpflanzen, Oliven, Hortensien und Zitruspflanzen überwintern
Mediterrane Pflanzen wie Oleander, Olive, Bougainvillea oder Zitruspflanzen vertragen keinen Frost und müssen rechtzeitig ins Winterquartier. Ideal ist ein heller, kühler Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius.
Alternativ können Kübelpflanzen im Freien überwintern, wenn sie mit Noppenfolie, Jute oder Kokosmatten umwickelt und auf Styroporplatten gestellt werden. So sind sie von unten und an den Seiten gut isoliert.
Auch Rispenhortensien und Rhododendren profitieren von einem leichten Frostschutz aus Reisig oder Laub. Hochbeete lassen sich ebenfalls einfach schützen: Legt Vlies oder Stroh auf die Erde und deckt empfindliche Wurzeln ab.
Hochbeet und Balkonpflanzen winterfest machen
Auf Balkonen und Terrassen ist Frost besonders tückisch. Kleinere Töpfe frieren schneller durch, daher empfiehlt es sich, sie eng an die Hauswand zu rücken. Balkonkästen sollten von innen mit Noppenfolie ausgekleidet werden, um die Wurzeln zu isolieren.
Bei Hochbeeten genügt es oft, die obere Schicht mit Laub oder Kompost zu bedecken. Das schützt die Mikroorganismen im Boden und sorgt dafür, dass die Nährstoffe im Frühjahr sofort wieder verfügbar sind.
Gartenteich, Wasserleitungen und Geräte vorbereiten
Euer Gartenteich ist im Winter ein empfindliches Ökosystem. Wenn die Oberfläche komplett zufriert, droht Sauerstoffmangel. Setzt deshalb rechtzeitig einen Eisfreihalter ein – idealerweise mit Belüftung. So bleibt eine kleine Stelle eisfrei, und Faulgase können entweichen. Hackt niemals auf das Eis, denn die entstehenden Druckwellen können Fische in ihrer Winterruhe stören.
Wasserleitungen, Außenhähne und Pumpen sollten vor dem Frost vollständig entleert werden. Vergesst auch nicht, Gießkannen und Schläuche zu leeren. Schläuche lagert Ihr am besten aufgerollt und hängend, damit sich kein Restwasser staut.
Reinigt Eure Gartengeräte gründlich von Erde und Pflanzensäften, bevor Ihr sie lagert. Ein leichter Ölfilm aus Leinöl oder Pflanzenöl schützt Metallteile vor Rost. Akku-Geräte lagert Ihr bei 10 bis 20 Grad in trockenen Räumen – ideal ist ein Ladezustand von etwa 70 Prozent.
Rasen und Gartenmöbel auf den Winter vorbereiten
Bevor der Frost einsetzt, sollte der Rasen ein letztes Mal gemäht werden – aber nicht zu kurz! Eine Schnitthöhe von vier bis fünf Zentimetern schützt die Gräser vor Frost und sorgt dafür, dass sie weiterhin Licht aufnehmen können. Entfernt sämtliches Laub, da es sonst zu Fäulnisstellen und Kahlflächen kommen kann.
Auch Gartenmöbel brauchen Pflege. Modelle aus Aluminium, Polyrattan oder Teakholz sind zwar winterfest, sollten aber gereinigt und abgedeckt werden. Nutzt atmungsaktive Schutzhüllen, um Schimmelbildung zu verhindern. Wer Platz hat, lagert Möbel trocken in der Garage oder im Keller.
Vergesst dabei nicht, Metallscharniere leicht zu ölen, damit sie im Frühjahr geschmeidig bleiben. Polster und Auflagen gehören unbedingt ins Haus – Feuchtigkeit würde sie unbrauchbar machen.
Häufige Fragen zum Thema Garten winterfest machen
Wann sollte man den Garten winterfest machen?
Idealerweise beginnt Ihr Ende September bis Anfang November mit den Vorbereitungen – abhängig von Wetter und Region. Wichtiger als das Datum ist der erste Frost: Spätestens, wenn die Temperaturen nachts unter fünf Grad fallen, solltet Ihr handeln.
Wie schützt man Kübelpflanzen richtig vor Frost?
Kübel mit Vlies, Jute oder Noppenfolie umwickeln, auf Styroporplatten stellen und an eine geschützte Hauswand rücken. Empfindliche Pflanzen zieht Ihr besser in ein helles, frostfreies Winterquartier um.
Wann mäht man den Rasen das letzte Mal?
Sobald das Wachstum im Herbst nachlässt – meist Mitte bis Ende Oktober. Achtet darauf, dass die Grashöhe rund fünf Zentimeter beträgt und kein Laub liegen bleibt.
Welche Aufgaben gehören in eine Garten-winterfest-Checkliste?
Dazu zählen: Wasser abstellen, Rasen mähen, Gartengeräte reinigen, Pflanzen abdecken, Teich und Leitungen sichern, Gartenmöbel schützen und Streumaterial für Wege bereithalten.
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