Der Rhododendron
Hierzulande erfreuen sich schon seit langer Zeit viele leidenschaftliche Pflanzenliebhaber an dem Wachstum von unterschiedlichsten Gewächsen. Praktisch auf der ganzen Welt wachsen sowohl auf vielen Balkonen, als auch in zahlreichen heimischen Gärten jede Menge schöne Pflanzen. Entweder sorgen sie an ihren Standorten für eine schönere, blumige Atmosphäre, oder sie werden als Medizin oder Kochzutat verwendet.
Besonders in Gärten sind vor allem schön aussehende Blütensträucher sehr gefragt. Und zu den weltweit beliebtesten Blütensträuchern gehört zweifellos der Rhododendron. Ursprünglich handelt es sich dabei um einen Waldbewohner, der so einige Ansprüche mitbringt, was die richtige Pflege und den passenden Standort angeht. Wird ein Rhododendron nicht richtig gepflegt, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze irgendwann nicht mehr blüht. Aus diesem Artikel lassen sich zahlreiche wissenswerte Informationen über die Pflanze entnehmen. Beispielsweise ihr bevorzugter Standort, oder wie eine richtige Rhododendron-Pflege genau aussieht.
Wo fühlt sich die Pflanze wohl?
Der Rhododendron ist eine relativ anspruchsvolle Pflanze, was den richtigen Boden angeht. Entscheidend ist bei diesem lediglich, dass die Erde möglichst locker und reich an Humus ist. Außerdem sollte die Erde überall gleichmäßig feucht und frei von Kalk sein. Der Großteil aller Rhododendron-Arten fühlt sich besonders an einem vergleichsweise kühlen, feuchten Standort am wohlsten. Besonders gut wachsen sie im lichten Schatten von nicht ganz so dicht bewachsenen Bäumen. Das ist auch der Grund, warum man den Rhododendron besonders oft unter heimischen Waldkiefern (Pinus sylvestris) findet. Manche Wildarten dieser Pflanze kommen auch mit helleren, sonnigeren Standorten gut klar, sofern die Erde über genügend Feuchtigkeit verfügt.
Wie pflanzt man den Rhododendron?
Ein häufiges Problem bei der Anpflanzung von Blütensträuchern ist die Tatsache, dass die Böden in den meisten Regionen für das Wachstum von diesen Sträuchern nicht gerade ideal sind. Daher ist bei der Pflanzung eines Rhododendrons eine gute Bodenvorbereitung das A und O. Dazu zählt unter anderem die Verbesserung von sandigen Substraten, entweder mit Rindenhumus oder Laubkompost. Viele leidenschaftliche Gärtner gehen auch dazu über, zu diesem Zweck noch zusätzlich verrotteten Kuhmist in die Erde einzuarbeiten. Darüber hinaus sollten bei der Anpflanzung die Sträucher nicht zu tief eingesetzt werden, und der Boden sollte mit einer Mulchschicht abgedeckt werden, die entweder aus kompostierter Rinde oder Laub besteht. Allerdings sollte man bei besonders lehmreichen Böden noch zusätzlich auf eine Drainageschicht setzen, die aus kalkfreiem Kies besteht. Dies sind dann auch Standorte, an denen sich die Art der sogenannten „Inkarho-Rhododendren“ besonders wohlfühlt. Als beste Zeit für den Anbau von Rhododendron-Pflanzen gilt der Zeitraum zwischen Ende April und Anfang Mai.
Wie pflegt man die Pflanze richtig?
Bei der Pflege des Rhododendrons machen bedauerlicherweise viele angehende Hobbygärtner erstmal noch entscheidende Fehler. Besonders häufig wird der Fehler begangen, den Rhododendron mit schlichtem Leitungswasser zu gießen. Gerade bei diesen anspruchsvollen Blütensträuchern sollte die Bewässerung ausschließlich mit Regenwasser durchgeführt werden – außer, wenn das eigene Grund- oder Leitungswasser über extrem wenig Kalk verfügt. Um für eine möglichst gute Bildung von neuen Blütenknospen zu sorgen, sollten die verblühten Blüten dieser Pflanze regelmäßig entfernt werden. Des Weiteren ist es von größter Wichtigkeit, den Rhododendron zu Beginn des Frühjahrs regelmäßig zu düngen. Auf diese Weise bildet das Gewächs sein charakteristisches dunkelgrünes Laub, und kann jede Menge neuer Blütenknospen ansetzen. Dafür muss im Wurzelbereich der Pflanze lediglich etwas organischer Dünger ausgestreut werden. Nach dem Mulchen des Rhododendrons muss dann der Boden vorsichtig frei gemacht werden, bevor die Pflanze gedüngt werden kann. Die Mulchschicht muss dann unmittelbar nach der Düngung wieder auf die Erde aufgetragen werden. Außerdem sollten bei jedem Pflegeschritt des Rhododendrons Handschuhe getragen werden, da es sich bei dieser Pflanze um ein giftiges Gewächs handelt.
Wie schneidet man den Rhododendron korrekt?
Die Notwendigkeit dafür besteht zwar in den meisten Fällen nicht, aber fest eingewurzelte Pflanzen dieser Art vertragen sowohl Formschnitte, als auch relativ starke Rückschnitte, bis ins alte Holz, recht gut. Die äußerst empfindlichen Wurzeln dringen jedoch auch nach Jahren auf vergleichsweise schweren Böden kaum in die umliegende Erde ein. Sobald ein Rhododendron stark zurückgeschnitten wird, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass die Pflanze keine weiteren Triebe bildet. Darum ist es beim Schneiden dieser Pflanze von großer Wichtigkeit, dass vorher überprüft wurde, ob der Rhododendron gut eingewurzelt ist. Bei einem älteren Gewächs dieser Art kann ein Schnitt jedoch durchaus ratsam sein.
Wie vermehrt man die Pflanze?
Handelt es sich bei dem Rhododendron um eine kleinwüchsige Sorte, dann wird diese Art in erster Linie durch die Verwendung von Stecklingen vermehrt. Dieses Prozedere gestaltet sich allerdings ohne ein Gewächshaus und damit ohne eine geeignete technische Ausstattung, als relativ schwierig. Hobbygärtner vermehren den Rhododendron in den meisten Fällen durch Ableger, also indem die bodennahen Triebe der Pflanze abgelegt werden.
Welche Krankheiten können auftreten?
Das „Triebsterben (Phytophtora)“ gehört zu den sogenannten Welkekrankheiten, die einen Rhododendron befallen können. Sie sorgt für ein Verwelken einzelner Zweige, bis hin zum Absterben der ganzen Pflanze, und kommt besonders häufig bei Rhododendron-Pflanzen auf staunassen oder undurchlässigen Böden vor. Sollten sich die Blätter eines Rhododendron braun verfärben, so können diverse Pilzkrankheiten Schuld daran sein. Allerdings gehören sowohl Blattflecken-Krankheiten, als auch der „echte Mehltau“ zu den eher harmlosen Pilzinfektionen. Welcher Schädling hingegen besonders häufig diese Pflanze heimsucht, ist die „Rhododendronzikade“. Dieses Insekt legt seine Eier in den Blütenknospen der Pflanze ab, wodurch eine Pilzinfektion auf die Pflanze übertragen wird, die für das Absterben der Knospen verantwortlich ist. Sollten allerdings die Ränder der Blätter buchtenartig angefressen sein, dann trägt meistens der sogenannte „Dickmaulrüssler“ die Schuld daran. Verfärben sich die Blattoberflächen allerdings gräulich, dann ist von einem Befall der „Rhododendron-Netzwanze“ auszugehen. Sollten sich jedoch die Blätter des Rhododendron gelb verfärben, und dazu auch noch grüne Blattadern bilden, dann ist dies ein deutliches Anzeichen für eine sogenannte „Kalkchlorose“. Die Ursache dafür ist eine zu hohe Menge an Kalk, die sich im Boden befindet, was wiederum zu einer geringeren Eisenversorgung der Pflanze führt, da der Rhododendron nur dann genügend Eisen aus dem Boden aufnehmen kann, wenn bei diesem ein niedriger pH-Wert gegeben ist.
Weitere häufige Fragen zur Pflege des Rhododendrons
Frage 1: Welcher Zeitpunkt ist am besten, um die Pflanze zu düngen?
Antwort: Abgesehen von der ersten Düngung beim Einpflanzen muss der Rhododendron nur noch ein mal im Jahr gedüngt werden. Am besten irgendwann in den Monaten März oder April. Sollte allerdings ein entsprechender Bedarf bestehen, dann kann auch bis Ende Juni noch problemlos ein mal nachgedüngt werden.
Frage 2: Wie oft muss man die Pflanze gießen?
Antwort: Damit ein Rhododendron möglichst gut wachsen und gedeihen kann, benötigt er stets eine möglichst gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit. Vor allem im Jahr der Pflanzung, sowie bei kontinuierlicher Trockenheit ist eine regelmäßige (tägliche) Bewässerung sehr zu empfehlen. Vom Tageszeitpunkt her sollte die Pflanze am besten in den Morgenstunden gegossen werden.
Frage 3: Welchen pH-Wert sollte die Erde mitbringen?
Antwort: Was den ph-Wert der genutzten Erde angeht, so sollte dieser im Optimalfall zwischen 4,5 und 5 liegen.
Frage 4: Wie groß wird die Pflanze?
Antwort: Wie groß ein Rhododendron letztlich wird, hängt in erster Linie mit der Art des Rhododendrons zusammen. Während großblumige Hybriden eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen können, beläuft sich die zu erwartende Höhe von sogenannten „Zwerg-Rhododendren“ auf 30 bis 100 Zentimetern.
Frage 5: Wie schnell wächst die Pflanze?
Antwort: In den meisten Fällen wächst ein Rhododendron relativ langsam. Im ganzen Jahr ist ein Gesamtwachstum von lediglich zehn Zentimetern zu erwarten.
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